Japan und die USA wollen nach Nordkoreas sechstem Atomtest «maximalen» Druck auf das Land ausüben. Darauf verständigte sich der japanische Aussenminister Taro Kono in einem Telefongespräch mit seinem US-Kollegen Rex Tillerson, wie japanische Medien berichteten.
Nach dem Gespräch am Montag sagte Kono japanischen Reportern in Tokio, Japan und die USA wollten sich bei einer für denselben Tag geplanten ausserordentlichen Sitzung des UNO-Sicherheitsrats für neue Sanktionen gegen Pjöngjang einsetzen. Um was für Sanktionen es sich handeln soll, erklärte Kono demnach nicht.
In einem weiteren Telefongespräch zwischen dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe und dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In drückten beide ihre Unterstützung für eine neue Resolution des UNO-Sicherheitsrat gegen Nordkorea aus, wie es weiter hiess. Japan und Südkorea sind wichtige Verbündeten der USA in der Region.
Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump Nordkorea gewarnt, die USA würden das eigene Land und Verbündete «mit allen Mitteln» verteidigen - «mit der vollen Bandbreite der zur Verfügung stehenden diplomatischen, konventionellen und nuklearen Kapazitäten».
Trump erklärte das dem Weissen Haus zufolge am Sonntag in einem Telefongespräch mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe nach dem jüngsten Atomwaffentest Pjöngjangs. Beide Spitzenpolitiker hätten Nordkoreas «anhaltende destabilisierende und provozierende Aktionen» verurteilt, die «eisenharten» beiderseitigen Verteidigungsverpflichtungen bekräftigt und eine weitere enge Zusammenarbeit vereinbart, hiess es weiter.
Mit Militärreaktion gedroht
Zuvor hatte US-Verteidigungsminister James Mattis mit einer «massiven militärischen Reaktion» im Falle einer Bedrohung durch Pjöngjang gedroht.
Als Reaktion auf den jüngsten Atomwaffentest Nordkoreas startete Südkorea zudem am Sonntag eine Raketen-Übung. Die südkoreanische Armee habe einen Angriff auf das Atomgelände des nördlichen Nachbarn simuliert, wobei auf «bestimmte Ziele» im Meer geschossen worden sei, teilte der südkoreanische Generalstab nach Angaben der amtlichen Agentur Yonhap mit.
Die Übung sei eine «Antwort auf den sechsten Atomtest des Nordens», es seien ballistische Hyunmoo-Raketen und Kampfjets vom Typ F-15k zum Einsatz gekommen.
Mit seinem bislang stärksten Atomtest hatte Nordkorea am Sonntag die Weltgemeinschaft schockiert. Das nordkoreanische Staatsfernsehen meldete die «erfolgreiche» Zündung einer Wasserstoffbombe von «beispielloser Kraft». (sda/afp)