Capaul will Niederlage nicht auf sich sitzen lassen
Das Anliegen ist sympathisch, eine Mehrheit fand sich dafür trotzdem nicht. Das Stimmvolk hat die Hornkuh-Initiative am Sonntag abgelehnt. Sie scheiterte bereits am Ständemehr.
In einer ersten Reaktion zeigte sich der Initiant der Hornkuh-Initiative, Armin Capaul, kämpferisch. Er will die Niederlage nicht auf sich sitzen lassen.
«Die Interessengemeinschaft Hornkuh bleibt bestehen, und wir werden demnächst miteinander besprechen, was wir weiter machen können», sagte er zu Radio SRF.
«Es ist eine Initiative für Kühe und Ziegen gewesen. Wenn das Volk da Nein stimmt, enthornt es das Nationaltier der Schweiz. »Das müssen sie dann der ganzen Welt erklären."
Unverhältnismässig
Verhaltene Freude herrschte dagegen bei den Gegnern der Hornkuh-Initiative. Nationalrat Lorenz Hess (BDP/BE) würdigte gegenüber Fernsehen SRF das Engagement des Einzelinitianten Armin Capaul. Letztlich sei dessen Forderung aber doch unverhältnismässig gewesen.
Es seien halt immer sehr emotionale Entscheide, wenn das Tierwohl im Spiel sei. «Es ist schön, dass ein Bauer aus einem Randgebiet eine solche Frage vor das Volk bringt, aber sie war halt doch nicht verhältnismässig.» Damit meint er die Forderung, das Anliegen gleich in die Verfassung schreiben zu wollen.
Die Vorlage habe im Spannungsfeld gestanden zwischen Tierwohl und Sicherheit der Bauern bei der Arbeit, zwischen Ansichten in der Stadt und auf dem Land zum Bauern- und Tierleben. Die Schweizer Landwirte seien in der Zwickmühle: Einerseits werde von ihnen mehr Markt verlangt, anderseits gebe es für sie immer mehr Auflagen. Man werde aber das Tierwohl weiterhin auf hoher Ebene behandeln. (sda)
