Der unbemannte russische Raumtransporter «Progress» ist erfolgreich an die Internationale Raumstation ISS angedockt. Das Andocken sei am Samstag zur geplanten Uhrzeit erfolgt, zitierte die russische Nachrichtenagentur Tass das zuständige Kontrollzentrum.
Der Raumtransporter hat etwa drei Tonnen Nahrungsmittel, Treibstoff und andere Güter für die Besatzung der ISS geladen. Zu ihr zählen derzeit drei Russen, zwei US-Astronauten sowie der Brite Tim Peake.
Eine Sojus-Rakete war am Donnerstag vom Weltraumbahnhof im kasachischen Baikonur mit dem «Progress»-Transporter ins All gestartet. Es war das zweite erfolgreiche Andockmanöver eines Raumtransporters dieses Typs, seit im April 2015 ein «Progress»-Transporter einen Ausfall hatte und beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühte.
Ende März hatte bereits der unbemannte Raumtransporter «Cygnus» des privaten US-Raumfahrtunternehmens Orbital ATK die ISS erreicht. Die Kapsel lieferte 3.6 Tonnen an Vorräten und Kleidern sowie Ausrüstung und Materialien für 250 Experimente.
Erfolgreicher Test
In den USA vermeldete derweil das private Weltraumunternehmen Blue Origin den dritten erfolgreichen Test seiner wiederverwendbaren Rakete «New Shepard». Der Rakete sei der Start und die anschliessende aufrechte Landung auf dem Testgelände in Texas problemlos geglückt, teilte Unternehmensgründer Jeff Bezos, der auch den erfolgreichen Internetversandhändler Amazon gründete, über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.
Auch die für den Test unbemannte Mannschafts-Raumkapsel sei mithilfe von Fallschirmen unbeschadet gelandet. Die ersten zwei erfolgreichen Testflüge von «New Shepard» waren Ende November und im Januar erfolgt. Blue Origin und der US-Konkurrent Space X des erfolgreichen Internetunternehmers Elon Musk arbeiten derzeit fieberhaft an einer serienreifen Rakete, die nach erledigter Mission nicht zerstört wird, sondern wieder auf der Erde landet und erneut eingesetzt werden kann. Dadurch sollen die Kosten für Raumtransporte deutlich gesenkt werden.
Wegen der Einstellung ihres eigenen Raketenprogramms ist die US-Weltraumbehörde NASA auch auf die Dienste von privaten Raumfahrtunternehmen angewiesen. Ausserdem lockt private Anbieter der Transport von Satelliten ins All als lukratives Geschäft. (sda/afp)