Bauern sammelten 150'000 Unterschriften in nur drei Monaten

Initiative «für Ernährungssicherheit» 

Bauern sammelten 150'000 Unterschriften in nur drei Monaten

08.07.2014, 15:2408.07.2014, 15:32

Der Schweizerische Bauernverband hat am Dienstag nach einem Festzug durch Bern seine Initiative «für Ernährungssicherheit» bei der Bundeskanzlei eingereicht. Nach eigenen Angaben konnte er fast 150'000 beglaubigte Unterschriften übergeben.

Die Unterschriften hatte der Bauernverband (SBV) innert drei Monaten gesammelt. Die rekordschnelle Sammlung führt er auf «die gute Organisation innerhalb der Landwirtschaft, das hohe Sammelengagement in den Regionen und auch die grosse Zustimmung der Bevölkerung zum Anliegen» zurück, wie er am Dienstag mitteilte. 

Die Unterschriftensammlung hatte am 11. Februar begonnen. Die Initianten hätten bis August kommenden Jahres Zeit gehabt, die notwendigen 100'000 Unterschriften zusammen zu bekommen.

Ziele der Initiative sind die Stärkung der einheimischen Lebensmittelproduktion und die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Bauern. Ausgelöst hat das Volksbegehren die vom Parlament beschlossene Agrarpolitik 2014-2017, gegen welche eine Gruppe um Nationalrat Rudolf Joder (SVP/BE) letztes Jahr erfolglos ein Referendum ergriffen hatte.

Richtungswechsel nötig

Bei der Lancierung der Initiative hatte Bauernverbands-Präsident und Nationalrat Markus Ritter (CVP/SG) erklärt, das «Rad der Zeit nicht zurückdrehen» zu wollen, aber angesichts der zunehmenden Extensivierung einen Richtungswechsel anzustossen.

So soll die in der Agrarpolitik 2014-2017 vorgesehene Extensivierung der Produktion rückgängig gemacht, der Kulturlandverlust durch verdichtete Bauweise gestoppt und die Regulierung der Landwirtschaft reduziert werden. Zudem soll der Bund per Verfassungsartikel verpflichtet werden, die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln «aus vielfältiger und nachhaltiger einheimischer Produktion» zu stärken.

Die Initiative für Ernährungssicherheit ist eine Massnahme in einem Strategiepaket des SBV für die Zukunft. Dabei soll in der Schweizer Agrarpolitik die vielfältige, nachhaltige einheimische Lebensmittelproduktion wieder einen höheren Stellenwert erhalten, wie der Verband am Dienstag mitteilte. (whr/sda)

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