In der weissrussischen Hauptstadt Minsk haben am Freitag rund 300 Personen gegen ein gemeinsames Grossmanöver ihres Landes mit russischen Militärverbänden protestiert.
Die Demonstranten trugen Transparente mit Aufschriften für ein «friedliches Weissrussland» und der Aufforderung an die russischen Soldaten, sie sollten «nach Hause zurückkehren».
Der weissrussische Oppositionspolitiker Mikola Statkewitsch warf den russischen Einheiten vor, sie kämen nach Weissrussland, «um den Kampf gegen unsere Nachbarn zu trainieren». Weissrussland lebe aber seit langer Zeit «im Frieden mit der Ukraine, Polen, Litauen und Lettland».
Das Manöver «Sapad 2017» beginnt am 14. September und soll eine Woche dauern. Nach offiziellen russischen Angaben nehmen an dem Manöver 12'700 Soldaten teil, davon 7200 Weissrussen. Damit bliebe die Übung knapp unter der Schwelle von 13'000 Soldaten, ab der nach internationalen Abkommen ein umfassender Zugang von Beobachtern gewährt werden muss.
Die Nato geht aber von deutlich höheren Truppenzahlen aus. Litauen sprach schon vor Wochen von bis zu 100'000 Soldaten. Daher forderte die Nato einen umfassenden Zugang zu dem Manöver. (sda/afp)