Menschen, die sich das Zehnfingersystem angeeignet haben, tippen nicht unbedingt schneller als andere, wie eine Studie der Aalto-Universität in Helsinki ergab. Die Forscher gehen vielmehr davon aus, dass die Computernutzer ihre Tipptechnik ihren Tätigkeiten anpassen.
Das Zehnfingersystem sei zum Tippen von einfachem Text auf Schreibmaschinen entwickelt worden, sagte Studienautorin Anna Maria Feit. Es sei nicht mehr vorteilhaft, wenn man Tastenkombinationen in Fotobearbeitungsprogrammen eingebe oder die Tastatur zur Steuerung von Computerspielen nutze und dabei eine Hand auf der Maus habe.
Für die Studie wurde das Tippverhalten von 30 Probanden untersucht, heisst es in einer Mitteilung vom Montag. Zum Einsatz kamen dabei spezielle Kameras, die Fingerbewegungen beim Tippen aufzeichneten.
Auch wenn das Zehnfingersystem nicht unbedingt schneller ist, hat es den Angaben nach auch Vorteile gegenüber selbst erlernten Techniken. Studienteilnehmer, die nie einen Tipp-Kurs belegt hatten, schauten ungefähr doppelt so oft auf ihre Finger und die Tastatur, wie Menschen mit dem klassischen Schreibmaschinen-Tippsystem. (sda/dpa)