Tornos weitet Verlust im ersten Halbjahr drastisch aus

Tornos weitet Verlust im ersten Halbjahr drastisch aus

16.08.2016, 07:52

Der Drehmaschinenhersteller Tornos hat im ersten halben Jahr unter ausbleibenden Grossaufträgen gelitten. Das drückte auf Umsatz und Ergebnis. Auf der Ergebnisseite wirkten zwar Sparmassnahmen, der Verlust weitete sich aber um über zwei Fünftel aus.

Der eingefahrene Verlust belief sich auf 3.5 Millionen Franken, wie der bernjurassische Konzern am Dienstag mitteilte. Im Vorjahressemester hatte er noch 2.5 Millionen Franken betragen. Der Fehlbetrag wuchs damit um 42.2 Prozent. Der operative Verlust (EBIT) weitete sich um das Eineinhalbfache auf 2.4 Millionen Franken aus.

Der Umsatz gab um 15.4 Prozent auf 69.8 Millionen Franken nach. Der Auftragseingang sank im ersten Semester um 32.2 Prozent auf 62.6 Millionen Franken. Tornos macht dafür die Aufgabe des Euro-Mindestkurses verantwortlich, die durch das schwierige globale Umfeld noch spürbarer auf die Resultate drückte. Das habe sich bereits Ende 2015 abgezeichnet, hiess es im Communiqué.

Die wirtschaftlichen Unsicherheiten in den Zielmärkten hätten zahlreiche Investitionen der Kunden gebremst. Das betraf gemäss Tornos auch China, den grössten Markt für Werkzeugmaschinen der Welt. Den dortigen Rückgang betrachtet der Konzern mit Sorge.

Rückmeldungen von Kunden zufolge schöpften diese ihre Kapazitäten aus, bevor sie Neuanschaffungen tätigten, schreibt Tornos. Das führe zu einem Aufschub von Investitionen.

Etwas Morgenröte kommt von den Kostensenkungen, die im ersten Halbjahr verstärkt wirkten und von der Kurzarbeit am Standort Moutier. Die schlanke Produktion wird den Angaben zufolge fortgeführt und senkt die Durchlaufzeiten in der Montage.

Zum Reinverlust von 3.5 Millionen Franken trugen Wechselkursverluste 0.6 Millionen bei. Gedämpft wurde er hingegen durch den Verkauf von Immobilien und Grundstücken, was 1.1 Millionen Franken einbrachte.

Für das Gesamtjahr verzichtet Tornos auf ein Ergebnisziel. Der Werkzeugmaschinenmarkt sei weiterhin einem unsicheren Währungsumfeld ausgesetzt. Hinzu kämen politische und wirtschaftliche Unsicherheiten. Eine Verbesserung der Nachfrage sei frühestens Ende Jahr absehbar. (sda)

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