Als Gladiatoren verkleidete Männer, die sich gegen Entgelt mit Touristen fotografieren lassen, dürfen nicht aus der Innenstadt Roms verbannt werden. Eine Verordnung, mit der die Gladiatoren aus dem Stadtzentrum vertrieben wurden, ist nicht rechtskonform.
Das urteilte ein Verwaltungsgericht in Rom am Donnerstag. Dutzende «Gladiatoren» posieren schon seit Jahren für Touristen, die für Erinnerungsfotos Schlange stehen.
Vor allem nach dem Hollywood-Film «Gladiator» machten die berühmten Schaukämpfer gute Geschäfte. Für ein Foto bekommen sie bis zu zehn Euro. Immer wieder sorgten die Gladiatoren für Negativschlagzeilen, weil sie Touristen bedrohten, die ihnen kein Geld für Bilder gaben.
Ein Komitee aus Gladiatoren war gegen die Verordnung von Bürgermeisterin Virginia Raggi vor Gericht gezogen, die sie ab Dezember aus dem Stadtzentrum vertrieb. Das Verwaltungsgericht urteilte, dass Gründe der öffentlichen Sicherheit, wie sie Raggi angegeben hatte, als Grund für den Bann nicht legitim seien. Das Gericht rief die Stadt Rom auf, die Aktivität der Gladiatoren zu regeln.
Rom hatte bisher vergeblich versucht, die Zahl der Gladiatoren vor dem Kolosseum zu beschränken. Sie zahlten keine Steuern, kritisiert die Gemeinde. Wer für die Touristen als Gladiator oder Zenturio am Kolosseum oder auf dem Forum Romanum posieren will, solle künftig eine Lizenz vorweisen, lautete ein Vorschlag der Stadtverwaltung, der jedoch nie umgesetzt wurde. (sda/apa)