Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, am Weltwirtschaftsforum teilzunehmen, kam für die Sicherheitsverantwortlichen überraschend. Für das Sicherheitsdispositiv in Davos hat dies kaum Auswirkungen, schweizweit muss sich die Polizei nun aber mehr koordinieren.
«Ich war ein wenig erstaunt, dass er kommt», sagte Walter Schlegel, Kommandant der Bündner Kantonspolizei, am Mittwoch gegenüber sda-Video. Ihre Informationen seien bis dahin eigentlich gegenteilig gewesen. Nun würde man aber alle Vorkehrungen treffen, damit Trump «das WEF in Ruhe besuchen kann».
Für die Sicherheitsvorkehrungen am WEF-Austragungsort hat der höchstrangige Besuch aus den USA jedoch nur einen kleinen Einfluss. «Es gibt keine grossen Anpassungen», so Schlegel.
Am WEF 2017 hatte bereits der chinesische Staatspräsident Xi Jinping. Der Polizeikommandant geht davon aus, dass US-Präsident Trump in etwa das gleiche Programm absolvieren werde. Bezüglich dem Personenschutz spiele es keine Rolle, ob es sich um den US-amerikanischen oder den chinesischen Präsidenten handle. «Ich gehe davon aus, dass wir das so im Griff haben werden wie im letzten Jahr», sagt Schlegel.
«Noch viele Planungen notwendig»
Für Schlegel steigt mit Trumps WEF-Teilnahme aber die Wahrscheinlichkeit, dass mehr Demonstrationen in der Schweiz abgehalten werden. «Wir müssen uns gesamtschweizerisch polizeilich eng zusammenschliessen und absprechen», sagte Schlegel, da seien «noch viele Planungen notwendig». Er hoffe jedoch, dass solche Demonstrationen friedlich durchgeführt würden.
Vor seiner Weiterreise nach Davos war der chinesische Präsident Xi Jinping in Bern mit einem Staatsbesuch vom Bundesrat empfangen worden. Nun bemühen sich die Bundesbehörden um ein Gespräch mit dem US-Präsidenten.
Bundespräsident Alain Berset habe sich bereit erklärt, Trump für einen Austausch zu treffen, erläuterte Bundesratssprecher André Simonazzi am Mittwoch. Die Schweizer und amerikanischen Behörden stünden in Kontakt, um die Rahmenbedingungen dieses Besuchs zu klären. (sda)