Eine Woche vor der zweiten Runde der Präsidentenwahl in Brasilien hat Staatschefin Dilma Rousseff erstmals Korruptionsfälle zugunsten ihrer Arbeiterpartei beim staatlichen Energiekonzern Petrobras eingeräumt.
«Ja, das ist vorgekommen. Ich werde alles tun, um das Land zu entschädigen», sagte die Präsidentin am Samstag. Bislang hatte Rousseff die Vorwürfe zurückgewiesen.
Ein ehemaliger Direktor von Petrobras hatte vor Gericht erklärt, bei überhöhten Vertragsabschlüssen des Unternehmens mit anderen Firmen seien zwei Prozent der Vertragssumme an Rousseffs Arbeiterpartei PT sowie ein Prozent an deren Bündnispartner, die Fortschrittspartei (PP), abgeführt worden.
Die Stichwahl am kommenden Sonntag dürfte in einem Kopf-an-Kopf-Rennen entschieden werden. Laut der jüngsten Umfrage kommt der bürgerliche Gegenkandidat Aécio Neves derzeit auf 51 Prozent der Stimmen, Rousseff auf 49 Prozent. (sda/dpa)