Sechs Menschen sind lebend aus den Trümmern des von einer Lawine verschütteten Hotels in den italienischen Abruzzen geborgen worden. Zudem machten die Einsatzkräfte nach Medienberichten zwei weitere Überlebende aus.
Die geborgenen drei Männer, zwei Frauen und ein Kind waren von den Rettungskräften auf dem Dachboden des Hotels entdeckt worden, hiess es. Sie werden ins Spital der Adria-Stadt Pescara geflogen.
Unter den Überlebenden sei ein kleines Mädchen, bestätigte Italiens Vize-Innenminister Filippo Bubbico, der die Hilfsaktion koordiniert. Dabei dürfte es sich um die sechsjährigeTochter des 38-jährigen Kochs handeln, der als erster Alarm geschlagen hatte. Vermisst sind noch seine Frau und sein achtjähriger Sohn.
Die Nachricht der Bergung von sechs Überlebenden löste Hoffnung unter den Angehörigen der Vermissten aus. Sie warteten in einer Einrichtung in der Ortschaft Penne am Fuss des Gran Sasso auf Nachrichten von den Rettungsmannschaften.
«Schon am Vormittag hatten wir konkrete Hoffnung, noch Überlebende finden zu können», sagte Bubbico. Die italienische Gesundheitsministerin, Beatrice Lorenzin, dankte den «heldenhaften Rettern», die pausenlos am Unglücksort im Einsatz seien.
Weiter viele Vermisste
Die immense Lawine hatte am Mittwoch das Vier-Sterne-Hotel Rigopiano nach einer heftigen Erdbebenserie komplett verschüttet und Teile mitgerissen. Nach Aussagen des Hoteldirektors waren bis zu 35 Menschen in dem Gebäude in 1200 Metern Höhe. Auch mehrere Kinder wurden vermisst.
Zwei Menschen konnten bisher nur noch tot geborgen werden. Neben den am Freitag sechs lebend geborgenen Menschen, überlebten mindestens zwei weitere Personen, darunter der Koch.
Die gesamte Region wird seit August von Erdbeben erschüttert. In den vergangenen Tagen kam der Schnee hinzu, viele Menschen waren ohne Strom. Auf zahlreichen Strassen war kein Durchkommen. Zum Wochenende soll sich das Wetter wieder etwas bessern. (sda/apa)