Betreiber: 1,3 Millionen Menschen in Florida ohne Strom

Betreiber: 1,3 Millionen Menschen in Florida ohne Strom

10.09.2017, 18:12

Infolge des Hurrikans «Irma» sind am Sonntagvormittag (Ortszeit) 1.3 Millionen Menschen ohne Strom gewesen. Von ihnen konnten nach Angaben des Betreibers Florida Power & Light 200'000 Menschen wieder mit Energie versorgt werden.

Der Betreiber Keys Energy Services, zuständig für die Ortschaft Key West und Teile der Inselkette Florida Keys, berichtete, dass alle seiner 29'000 Kunden ohne Strom seien. Da «Irma» im Lauf des Sonntags und bis Montag weiter den Sonnenstaat hinaufziehen wird, ist mit weiteren grossflächigen Ausfällen zu rechnen.

Mit gewaltiger Zerstörungskraft erreichte Hurrikan «Irma» am Sonntagvormittag (Ortszeit) die Südspitze Floridas. Der Tropensturm der zweithöchsten Kategorie 4 drohte schwere Schäden anzurichten und weitreichende Überflutungen mit sich zu bringen.

Massenflucht

In Florida hatte die Furcht vor dem Wirbelsturm eine regelrechte Massenflucht ausgelöst. Die Behörden in dem als Touristen- und Rentnerparadies bekannten Bundesstaat forderten rund ein Drittel der insgesamt etwa 20 Millionen Einwohner auf, ihre Häuser zu verlassen.

Weil sich auf den Autobahnen Staus bildeten und einigen Tankstellen der Sprit ausging, wurde diese wohl beispiellose Evakuierung zu einem Wettlauf gegen die Zeit. Rund 120'000 Menschen hatten sich in zum Teil überfüllte Notunterkünfte geflüchtet.

In Miami wurde eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Hunderte Flüge wurden gestrichen - auch die Fluggesellschaften Swiss und Edelweiss stellten den Flugverkehr von und nach Florida bis und mit Montag ein.

Sturmfluten erwartet

«Irma» gilt als extrem gefährlich. Meteorologen warnen vor schweren Regenfällen, Sturmfluten und Tornados. Nach jüngsten Prognosen soll der Hurrikan etwas weiter westlich vor der Küste Floridas nordwärts ziehen als zunächst erwartet worden war.

Meteorologen machten deutlich, dass das für die Küstenbewohner eine schlechte Nachricht sei, schaufle der Sturm so doch mehr Wasser auf die Westküste. Es werde dort in einer grösseren Welle anlanden, wenn das Auge des Hurrikans durchgezogen sei. Von Fort Myers bis hoch nach Tampa bereiteten sich die verbliebenen Menschen auf das Schlimmste und bis zu 4.5 Meter hohe Sturmfluten vor.

Weil «Irma» so gross ist, werden auch auf der Ostseite Floridas schwere Schäden und Überflutungen erwartet. Für Miami und andere Gebiete auf dieser Seite gab es trotz des weiter westlich gelegenen Kerns des Sturms keinerlei Entwarnung. Fernsehbilder aus Miami zeigten Reporter, die sich im Wind kaum auf den Beinen halten konnten.

Nationalgarde mobilisiert

US-Präsident Donald Trump liess sich von seinem Stab laufend über die Situation informieren. Er tagte am Samstag in Camp David mit seinem Kabinett. Der Präsident appellierte an die Menschen in den betroffenen Gebieten, den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten.

Gouverneur Scott mobilisierte 7000 Mitglieder der Nationalgarde. Florida sei insgesamt gut auf den Hurrikan vorbereitet, sagte er. Man dürfe den Sturm jedoch auf keinen Fall unterschätzen. Scott rief alle Menschen in den Evakuierungszonen erneut eindringlich dazu auf, sich in Schutzräume zu begeben.

Auch in den benachbarten Bundesstaaten wurde der Notstand ausgerufen. Für einige Gebiete im Süden von Georgia galten Hurrikan-Warnungen. In Alabama mobilisierte Gouverneur Kay Ivey vorsorglich die Nationalgarde. «Irma» sollte nach letzten Prognosen bis zum Wochenbeginn als tropischer Sturm sintflutartigen Regen mindestens bis nach Alabama und Georgia bringen.

Schneise der Verwüstung

Der Hurrikan hatte zuvor eine Schneise der Verwüstung durch die Karibik gezogen. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 256 Stundenkilometern war der Sturm über Kuba hinweggefegt. Von der Nordküste wurden sieben Meter hohe Wellen gemeldet. Die Behörden meldeten «erhebliche» Schäden, 1.5 Millionen Menschen waren vorsorglich in Sicherheit gebracht worden.

«Irma» hat bereits mehr als 20 Menschen in den Tod gerissen. Schwere Schäden gab es unter anderem auf den Inseln Barbuda, Saint-Martin, Saint-Bartélémy, sowie den Jungferninseln. (sda/dpa/afp/reu)

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