Die Konfliktparteien im Südsudan haben sich zum wiederholten Mal auf eine Waffenruhe geeinigt. Mit der «kompletten Einstellung» der Kämpfe werde ab Montagmorgen (Ortszeit) gerechnet, sagte der Chefvermittler bei den Friedensgesprächen, Seyoum Mesfin, in der Nacht zum Montag im äthiopischen Addis Abeba.
Überwacht werden die Verhandlungen von dem ostafrikanischen Staatenblock Igad. Es ist bereits die siebte Feuerpause, auf die sich der südsudanesische Präsident Salva Kiir und sein früherer Stellvertreter und jetziger Rivale Riek Machar geeinigt haben.
Frühere Vereinbarungen waren stets nach wenigen Stunden gebrochen worden. Das Staatenbündnis Igad versprach, diesmal bei einer Verletzung der Waffenruhe den UNO-Sicherheitsrat sowie den Friedens- und Sicherheitsrat der Afrikanischen Union einzuschalten.
Nicht einigen konnten sich die Konfliktparteien nach den mehrtägigen Gesprächen in Äthiopiens Hauptstadt indes auf die konkrete Ausgestaltung eines Abkommens zur Machtteilung im Südsudan. Es herrsche noch Uneinigkeit über die «Struktur der Übergangsregierung» und die Aufteilung der Zuständigkeiten, erklärte Machar. Die Gespräche sollen am 20. Februar fortgesetzt werden.
Der junge Staat wird seit Dezember 2013 von einem Bürgerkrieg beherrscht. Seit Beginn des Konflikts wurden schon zehntausende Menschen getötet und Hunderttausende vertrieben. Der Bürgerkrieg brachte das ohnehin arme Land an den Rand einer Hungersnot. (feb/sda/afp)