Um die Versorgungslage mit Medikamenten in der Schweiz zu verbessern und Engpässen vorzubeugen, hat der Bundesrat mehrere Empfehlungen formuliert. Eine davon lautet, Produktion und Vertrieb - etwa von Impfstoffen oder Krebsmedikamenten - zu dezentralisieren.
Dies steht in einem Bericht, den der Bundesrat am Mittwoch zuhanden des Parlaments veröffentlicht hat. Die Regierung kommt darin zum Schluss, dass die Verfügbarkeit von Medikamenten in der Schweiz insgesamt gut und sicher sei, auch wenn es in den letzten Jahren vereinzelt zu Engpässen gekommen sei.
Davon betroffen seien vor allem Krebsmedikamente, Nischenprodukte sowie Impfstoffe. Der Bericht formuliert Handlungsempfehlungen für Bund und Kantone. Dies sollen Wege aufzeigen, die sichere und geordnete Versorgung mit Arzneimitteln im ganzen Land langfristig wirkungsvoll zu verbessern.
Pflichtlager und Dezentralisierung
Ursache für Engpässe sei vor allem die zunehmende Zentralisierung bei Produktion und Vertrieb, analysiert der Bundesrat. Der Bundesrat empfiehlt deshalb Lager nicht nur bei den Herstellern, sondern auch bei Spitälern und Ärzten. Geprüft werde zudem, ob die Branche verpflichtet werden soll, speziell wichtige Arzneimittel permanent vorrätig zu haben.
Auch ein erleichterter Marktzugang könnte die Verfügbarkeit von Medikamenten erhöhen, heisst es in dem Bericht weiter. Der Bundesrat schlägt deshalb vor, die schweiz-spezifischen Anforderungen an die Patienteninformation bei gewissen Arzneimitteln zu vereinfachen, um so deren Import zu beschleunigen.
Mit dem Bericht antwortet der Bundesrat auf ein Postulat von Nationalrätin Bea Heim (SP/SO) von 2012. Der Rat bestellte einen Bericht zur Versorgung mit Medikamenten. (sda)