In Bangkok ist ein 26-jähriger Marokkaner verhaftet worden, der Schweizer Bankkonten gehackt und über 16 Millionen Franken gestohlen haben soll. Wie die «Bangkok Post» berichtet, hat die Immigrationspolizei Mohamed G. am Freitag in einem Hotel festgenommen. Er war offenbar dorthin zurückgekehrt weil er seinen Pass liegen gelassen hatte.
Bereits Ende Februar hatte die thailändische Polizei einen Haftbefehl gegen den Verdächtigen erlassen, nachdem sie von den Schweizer Behörden informiert worden war, dass der 26-Jährige vor vier Jahren in Thailand eingereist war. G. soll zusammen mit rund zehn weiteren Verdächtigen Schweizer Bankkonten gehackt haben.
Das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) hat den Sachverhalt bestätigt. Das Auslieferungsersuchen bestehe bereits seit dem 17. September 2013, erklärt EJPD-Informationschef Folco Galli auf Anfrage. Es basiert auf einem Haftbefehl der Bundesanwaltschaft wegen betrügerischen Missbrauchs einer Datenverarbeitungsanlage.
Die vorgeworfenen Straftaten fanden ab Oktober 2010 statt, wie Jürg Blaser von der Bundesanwaltschaft erklärt. Bereits am 11. März 2014 wurde aufgrund des gleichen Auslieferungsersuchens der russisch-marokkanischer Hacker Farid Essebar in Thailand festgenommen.
Welche Schweizer Bank von dem Angriff betroffen ist, ist nicht bekannt. Das Auslieferungsverfahren ist laut EJPD hängig. (dwi/kri)