Nationalrat Matthias Jauslin wechselt von der FDP zur GLP – das ist seine Begründung
Im Schweizer Parlament kommt es zu Jahresbeginn zu einer bemerkenswerten Verschiebung. Nationalrat Matthias Jauslin wechselt die Partei, wie er am Donnerstag bekannt gibt. Der Aargauer politisiert neu für die GLP statt für die FDP.
In der Medienmitteilung heisst es:
Jauslin ist seit 35 Jahren Geschäftsführer und Inhaber eines dreissigköpfigen Unternehmens, das im Bereich Elektroanlagen, Telematik und Automationen tätig ist. Mitte der Neunzigerjahre trat er der FDP bei, 2015 wurde er in den Nationalrat gewählt.
Er war von 2019 bis 2023 Mitglied in der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie (Urek-N). Auf die neue Legislatur hin wurde Jauslin intern in der Kommission durch den Berner Christian Wasserfallen ersetzt, der als Atomenergie-Befürworter in der Energiepolitik ein ganz anderes Profil verfügt. Jauslin sitzt stattdessen in der Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen (KVF-N).
Jauslin vermutet, dass sein Rauswurf aus der Urek-N damit zusammenhänge, dass er selber stark für den Umweltschutz engagiert sei. «Man will den Öko-Flügel stutzen», sagte im März 2024 der «Neuen Zürcher Zeitung».
Freude bei der GLP
Bei der GLP freut man sich über den Zuzug. Fraktionschefin Corina Gredig lässt sich wie folgt zitieren: «Matthias Jauslin zeigt mit seinem Engagement glaubwürdig auf, dass man ökologische Themen mit liberalen Ansätzen vorwärtsbringen kann. Mit seinem Knowhow und seiner besonnen Art ist er eine Verstärkung für die GLP.»
Das sagt Thierry Burkart
FDP-Parteipräsident Thierry Burkart hat sich über den Wechsel nicht überrascht gezeigt. Jauslin habe in den vergangenen Jahren oft anders abgestimmt als die Mehrheit der FDP-Fraktion, sagte er.
Deshalb werde sich an den Stärkeverhältnissen in der grossen Kammer nicht viel ändern, sagte Burkart am Donnerstag. Die FDP-Fraktion verliert einen Sitz und hat noch deren 27.
Burkart hätte es nach eigener Aussage begrüsst, wenn Jauslin den Parteiwechsel vor den eidgenössischen Wahlen im Herbst 2023 vorgenommen hätte. «Wir wünschen ihm für seine private und berufliche Zukunft dennoch alles Gute.»
Nicht der Erste
Ein Wechsel während der Legislaturperiode ist kein Novum. Bereits Luzi Stamm (von der FDP zur SVP), Thomas Müller (von der CVP zur SVP) und Daniel Frei (von der SP zur GLP) wagten denselben Schritt. (cma/sda)
