Energie: Ölpreise steigen im Vorfeld von Treffen der Förderländer

Energie: Ölpreise steigen im Vorfeld von Treffen der Förderländer

16.02.2016, 08:20

Die Ölpreise sind nach Medienberichten über ein Treffen zwischen den grossen Förderländern Saudi-Arabien und Russland deutlich gestiegen. Am Morgen kostete ein Barrel Brent-Öl zur Lieferung im April 34.77 US-Dollar. Das waren 1.38 Dollar mehr als am Montag.

Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im März stieg um 1.33 Dollar auf 30.77 Dollar.

Die Ölminister Saudi-Arabiens und Russlands wollten sich am Dienstag in Katars Hauptstadt Doha treffen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf informierte Kreise berichtete. Saudi-Arabien ist das mit Abstand produktionsstärkste Land des Ölkartells Opec, Russland ist ebenfalls einer der grössten Ölförderer der Welt.

Auch Venezuela dabei

Konkrete Gesprächsthemen wurden nicht genannt, es solle um die allgemeine Lage am Ölmarkt gehen. Dabei dürfte es jedoch vor allem um den Preisverfall gehen, der sich seit Mitte 2014 auf etwa 70 Prozent beläuft.

Vertreter Venezuelas, das sich seit langem für Förderkürzungen ausspricht, sollten auch an dem Gespräch teilnehmen. Zuvor war bekanntgeworden, dass Venezuela mit einigen Opec-Mitgliedsländern sowie mit Russland über eine Kooperation zur Stützung der Preise gesprochen hatte. Venezuelas und Russlands Volkswirtschaften stecken tief in der Krise, die Staatseinnahmen sind wegen des Ölpreisverfalls dramatisch zurückgegangen.

Marktanteil wichtiger als Preis

Saudi-Arabien hat sich bisher gegen Förderkürzungen ausgesprochen, weil es seine Marktanteile mit einem Preiskampf gegen aufstrebende Ölproduzenten verteidigen will. Das Land zeigt sich aber gesprächsbereit, wenn es um gemeinsame Kürzungen mit Ländern ausserhalb der Opec wie Russland geht.

An den Ölmärkten waren zuletzt wiederholt Spekulationen zu Förderkürzungen aufgeflammt. Doch ein abgestimmtes Vorgehen der Produzenten ist bislang nicht erkennbar. Im Kampf um Marktanteile haben die grössten Ölstaaten bisher bewusst auf Produktionskürzungen verzichtet und stattdessen den Markt geflutet. Damit wollen sie die USA aus dem Markt drängen, wo dank der umstrittenen Fracking-Technik die Förderung boomt. Die Preise sanken auf den niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahrzehnt. (sda/dpa/reu)

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