Am 1. Juni wird mit dem Gotthard-Basistunnel der längste Eisenbahntunnel der Welt eröffnet. Das Verkehrshaus in Luzern widmet dem Jahrhundertereignis eine Sonderausstellung. An der Eröffnung vom Mittwoch dabei war auch Verkehrsministerin Doris Leuthard.
Blickfang der bis am 23. Oktober dauernden Sonderausstellung «NEAT - Tor zum Süden» ist ein 15 Meter langer, nachgebildeter Tunnelabschnitt in Originalgrösse. Er steht im Innenhof des Museums, der Arena, und ist mit allen technischen Einrichtungen wie im Original ausgestattet, wie das Verkehrshaus der Schweiz am Mittwoch mitteilte.
Der Gotthard-Basistunnel ist nicht nur der längste, sondern auch der tiefste bisher gebaute Eisenbahntunnel der Welt. Ein 57 Meter langes Modell des Basistunnels im Massstab 1:1000 zeigt die Dimension des Gebirgsprofils, durch das sich die Tunnelbohrer graben mussten. Die SBB erklärt die Infrastruktur und Technik, die für den Tunnelbetrieb notwendig sind.
Ein weiteres Element der Ausstellung ist das Relief «San Gottardo», ein 25 Tonnen schwerer Monolith aus Granit. Die vier Gotthardkantone Uri, Tessin, Wallis und Graubünden hatten es anlässlich der Expo 2015 in Mailand in Auftrag gegeben. Die Skulptur bildet dreidimensional die Topografie der Gotthardregion ab.
Weiter zeigen im Museum Originalfahrzeuge, die auf der Nord-Süd-Achse unterwegs waren, den Wandel der Mobilität. Zu sehen sind etwa eine Gotthard-Postkutsche, die älteste noch erhaltene und fahrfähige Dampflokomotive der Schweizerischen Centralbahn von 1858 und das SBB-Krokodil aus dem Jahr 1920. Bereits seit Juni 2012 steht zudem der 225 Tonnen schwere Tunnelbohrkopf «Sissi» im Verkehrshaus.
Wer keine Lust auf Osterstau hat, sich aber trotzdem nach Riviera-Stimmung sehnt, kann das Tessin bis am 23. Oktober auch im Verkehrshaus erleben. Ticino Tourismus ist dort nämlich zu Gast. Neben Palmen sind auch Pedalos sowie ein Grottino mit südlichen Spezialitäten vorhanden. (sda)