Ranghohe Vertreter Nordkoreas und Südkoreas sind am Dienstag erstmals seit zwei Jahren zu Gesprächen zusammengekommen. Das Treffen in Panmunjom habe mit einem Eröffnungsstatement der südkoreanischen Delegation begonnen.
Dies teilte das Vereinigungsministerium in Seoul mit. Die verfeindeten Nachbarstaaten hatten in der vergangenen Woche beschlossen, ihren ersten offiziellen Dialog in der demilitarisierten Zone zwischen beiden Ländern seit mehr als zwei Jahren zu führen.
Nordkoreas Führung will eine hochrangige Delegation zu den Olympischen Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang im Februar schicken. Das hätten nordkoreanische Unterhändler bei den ersten Gesprächen mit Südkorea seit zwei Jahren angekündigt, teilte ein Sprecher des Vereinigungsministeriums in Seoul am Dienstag zudem mit. Demnach schlug Nordkorea auch vor, eine Fan-Gruppe für die Wettkämpfe, eine Künstlergruppe sowie ein Taekwondo-Showteam zu entsenden.
Die südkoreanische Delegation schlug im Gegenzug Gespräche über humanitäre Fragen vor. Die Rot-Kreuz-Verbände beider Länder sollten über neue Treffen zwischen getrennten koreanischen Familien reden.
Südkoreas fünfköpfige Delegation wurde von Vereinigungsminister Cho Myung Gyon angeführt. Die Delegation aus Pjöngjang sollte dessen Beauftragter für die innerkoreanischen Angelegenheiten, Ri Son Gwon, leiten.
Alte Leitung freigeschaltet
Die Wiederannäherung folgt auf die Neujahrsansprache von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. Darin drohte Kim zwar erneut mit Atomwaffen, erwog aber gleichzeitig eine Entsendung nordkoreanischer Athleten zu den Olympischen Winterspielen in Südkorea vom 9. bis zum 25. Februar. Seoul antwortete mit einem Gesprächsangebot. Seither wurde bereits ein knapp zwei Jahre abgeschalteter Kommunikationskanal zwischen beiden Seiten wieder freigeschaltet.
Der Konflikt auf der seit 1953 geteilten Halbinsel hatte sich in den vergangenen Monaten zugespitzt. Nordkoreas Machthaber Kim versetzte die internationale Gemeinschaft mit Raketentests und dem bislang gewaltigsten Atomtest in Aufregung. Er verstiess damit gegen Resolutionen der Vereinten Nationen. Zudem lieferte sich Kim einen verbalen Schlagabtausch mit US-Präsident Donald Trump, was vor dem Hintergrund der nordkoreanischen Raketen- und Atomwaffentests international die Sorge vor einem Atomkrieg auslöste. (sda/afp/dpa)