Die Aktien der UBS sind am Mittwoch unter die Marke von 10 Franken gefallen. Damit notiert das Papier der grössten Schweizer Bank auf dem tiefsten Stand seit sieben Jahren.
Am Mittwoch kurz vor 14.40 Uhr kostete die UBS-Aktie noch 9.938 Franken, was einem Minus von 3.7 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss entspricht. Es sind allerdings - zumindest am Berichtstag - nicht unbedingt UBS-spezifische Gründe, welche für den aktuellen Kursrückgang verantwortlich sind.
So büsst etwa auch die CS-Aktie 3.5 Prozent auf 10.775 Franken ein, und auch der Gesamtmarkt steht mit -1.4 Prozent beim SMI tief im roten Bereich.
Die leichte Entspannung im US-chinesischen Handelsstreit am Vortag war damit nur von kurzer Dauer. US-Präsident Trump hatte am Vortag die Märkte mit seiner Ankündigung angeschoben, die geplanten Zölle für verschiedene Technologie- und Konsumgüter auf Mitte Dezember zu verschieben.
Dank der Verschiebung hätten die Märkte etwas durchatmen können, meinten Händler. Für eine nachhaltige Erholung gebe es aber zu viele Belastungsfaktoren. Genannt werden neben dem Handelsstreit etwa auch die Unruhen in Hongkong oder die politische Entwicklung in Italien.
Rezessionsängste gehen um
Und dann natürlich die Rezessionsgefahr. Diverse am Mittwoch veröffentlichte Konjunkturdaten - etwa in China oder Deutschland - zeigen ein ziemlich trübes Bild und bestätigen einen starken Rückgang vor allem der industriellen Aktivitäten weltweit.
Auch der US-Anleihemarkt sendet Rezessionssignale aus. Dort lag die Rendite der zweijährigen Bonds mit 1.636 Prozent am Mittwoch erstmals seit 2007 und damit den Zeiten der Finanzkrise über der Rendite der zehnjährigen, die bei 1.620 Prozent rentierten. Diese sogenannte «Inverse Zinskurve» gilt als Signal für eine drohende Rezession.
Draghi bringt Wende
Der Fall unter die Marke von 10 Franken bei der UBS-Aktie ist aber doch eine kleine Zäsur. Letztmals notierte das Papier nämlich im Sommer 2012 - also vor ziemlich genau sieben Jahren - darunter. Das war kurz bevor EZB-Präsident Mario Draghi mit seiner legendären «Whatever it takes»-Botschaft die Euro-Krise mit praktisch einem Satz zum Verstummen gebracht hatte.
Die Europäische Zentralbank (EZB) werde alles tun, um den Euro zu retten, liess Draghi damals verlauten und stand damit am Anfang einer mittlerweile siebenjährigen Hausse an den Aktienmärkten. Auch die UBS-Aktie entwickelte sich danach prächtig und stieg im Sommer 2015 auf weit über 20 Franken.
Der Fokus des damals relativ neuen Konzernchefs Sergio Ermotti weg vom Investmentbanking und hin zu zur Vermögensverwaltung wurde von Investoren sehr gut aufgenommen.
Da das Wealth Management aber nie die angestrebte und erwartete Profitabilität erreichte, nahmen Investoren schon bald die Gewinne wieder mit. Nicht zuletzt lasten auf dem Papier aber auch weiterhin grössere Prozessrisiken, etwas in Frankreich oder den USA. (sda/awp)