In der belgischen Hauptstadt Brüssel läuft in der Nähe eines Einkaufszentrums ein Anti-Terroreinsatz. Die Polizei nahm einen Mann fest, der möglicherweise eine Bombe mit sich führte.
Der nationale Krisenstab sei wegen des Vorfalls zusammengekommen, teilten die Behörden mit. An dem Treffen habe auch Belgiens Regierungschef Charles Michel teilgenommen.
Die Gegend um das Shopping-Centre City2 sei abgesperrt worden. Es werde geprüft, ob der Mann tatsächlich Sprengstoff bei sich gehabt habe, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Brüssel.
Der Sender RTL berichtete, der Einsatz habe um 6.30 Uhr begonnen, nachdem es einen Hinweis gegeben habe, dass sich in der Nähe des Einkaufszentrums an einer belebten Einkaufsstrasse im Stadtzentrum ein Mann verdächtig verhalte.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft habe sich ein Mann telefonisch bei der Polizei gemeldet und angegeben, einen Sprengstoffgürtel zu tragen. Der Mann habe tatsächlich einen Gegenstand auf sich getragen, bei dem es sich um einen Sprengstoffgürtel handeln könnte. Der Gegenstand werde derzeit von Sprengstoffexperten untersucht.
Verhaftungen
Erst am Wochenende hatte es in Belgien wegen einer «unmittelbaren Bedrohung» einen landesweiten Anti-Terror-Einsatz gegeben. Drei Männer wurden wegen «versuchten terroristischen Mordes» in Haft genommen.
Einem Medienbericht zufolge hatte es einen Hinweis gegeben, dass während des EM-Spiels der belgischen Fussball-Nationalmannschaft gegen Irland am Samstagnachmittag Anschläge verübt werden sollten. Die Attentäter wollten demnach möglicherweise Fussballfans auf Fanmeilen in Belgien attackieren.
In Alarmbereitschaft
Belgien ist seit den Brüsseler Anschlägen vom März in erhöhter Alarmbereitschaft. Am 22. März hatten sich zwei Attentäter im Flughafen Brüssel-Zaventem in die Luft gesprengt.
Knapp eine halbe Stunde später zündete ein Attentäter in einem U-Bahn-Waggon in der Station Maelbeek einen Sprengsatz und riss 16 Menschen mit in den Tod. Insgesamt wurden bei den beiden Anschlägen in der belgischen Hauptstadt 32 Menschen getötet und mehr als 300 verletzt. (sda/reu/afp/blg)