Papst: Nicht nachlassen im Ringen um Frieden in Kolumbien

Papst: Nicht nachlassen im Ringen um Frieden in Kolumbien

07.09.2017, 17:44

Papst Franziskus hat das kolumbianische Volk nach dem Friedenspakt mit der Farc-Guerilla aufgerufen, nicht nachzulassen im Ringen um ein Miteinander ohne Gewalt. Die Suche nach dem Frieden sei immer «eine offene Sache», betonte Franziskus am Donnerstag.

«Diese Arbeit verlangt von uns, in der Anstrengung nicht nachzulassen, die Einheit der Nation aufzubauen,» sagte er zum Auftakt des offiziellen Besuchsprogramms in Kolumbien auf der Plaza de Armas im Herzen der Hauptstadt Bogotá. Zehntausende Menschen bereiteten ihm einen begeisterten Empfang.

Der Mensch, seine Würde und die Achtung des Gemeinwohls müssten im Zentrum allen politischen, sozialen und wirtschaftlichen Handelns stehen, forderte der 80-Jährige.

Der Vatikan hatte in den Verhandlungen mit der linken Farc-Guerilla eine entscheidende Rolle gespielt. Im 50 Jahre langen Konflikt mit der Farc wurden mehr als 220'000 Menschen getötet. Kurz vor dem Besuch verkündete zudem die letzte verbliebene Guerillagruppe ELN eine Waffenruhe bis Ende des Jahres. Auch mit der ELN-Guerilla soll bald ein Friedenschluss erreicht werden.

«Edle und schwierige Mission»

«Sie haben eine schöne und edle Mission vor sich, die zugleich eine schwierige Aufgabe ist.» Im Herzen eines jeden Kolumbianers müssten die Worte des Literaturnobelpreisträger Gabriel García Márquez nachklingen: «Und dennoch ist angesichts von Unterdrückung, Plünderung und Verlassenheit unsere Antwort – das Leben.»

Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos betonte: «Kolumbien ist das Land, das die Waffen tauscht gegen Worte.» Tausende Leben seien so bereits gerettet worden. Er hatte für das in fast vierjährigen Verhandlungen erreichte Friedensabkommen mit der Farc 2016 den Friedensnobelpreis erhalten.

Die 6800 Kämpfer haben ihre Waffen den Vereinten Nationen übergeben und wollen nun als politische Partei für Ziele wie eine gerechtere Landverteilung kämpfen. Es ist die erste Reise eines Papstes seit 1986 nach Kolumbien. (sda/dpa)

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