Kehrtwende im Streit um das Rot-Grün-Mitte-Bündnis in der Stadt Bern. Die SP-Delegierten sind am Montag von ihren Forderungen abgerückt und ermöglichen die Fortführung der langjährigen Partnerschaft mit dem Grünen Bündnis und der Grünen Freien Liste für die Wahlen.
Die Delegierten debattierten am Montagabend engagiert und ausdauernd das Für und Wider einer Kehrtwende. Am Ende entschied sich die Stadtberner SP mit 79 zu 27 Stimmen bei 4 Enthaltungen für eine Weiterführung des Rot-Grün-Mitte-Bündnisses mit dem Grünen Bündnis und der Grünen Freien Liste.
Die drei Bündnispartner waren sich im Hinblick auf die kommenden Wahlen in die Haare geraten wegen der Kandidaturen für das Stadtpräsidium: Alle drei Parteien wollten einen Kandidaten stellen. Ende Jahr tritt der langjährige Berner Stadtpräsident Alexander Tschäppät zurück.
Die SP wollte aber nur zwei Kandidaturen tolerieren, das Grüne Bündnis wollte nur die Kandidaturen von SP und Grünem Bündnis akzeptieren, und die GFL beharrte auf einer eigenen Kandidatur und wollte sich nicht als Juniorpartner abspeisen lassen.
SP trägt die Verantwortung
Vor wenigen Tagen hatten die Bündnispartner deshalb kommuniziert, man könne sich nicht einigen, das Bündnis werde wohl auseinanderbrechen. Dies sorgte für heftigen Wirbel.
Zufrieden zeigte sich am Montagabend nach dem Entscheid der SP auch das Grüne Bündnis. Die drei Kandidaturen für das Stadtpräsidium ermöglichten den Wählerinnen und Wählern eine Auswahl, obwohl es endlich Zeit sei für eine Frau als Berner Stadtpräsidentin, hiess es. Es sei klar gewesen, dass der Schritt nur von der SP als grösster Bündnispartnerin ausgehen könne, sagte die Präsidentin auf Anfrage der sda.
Das Rot-Grün-Mitte-Bündnis regiert die Stadt Bern bereits seit 24 Jahren. Die Stadtberner Wahlen finden am 27. November 2016 statt. (sda)