Eine Stichwahl entscheidet in der international nicht anerkannten Türkischen Republik Nordzypern über den neuen Präsidenten. Bei der Wahl am Sonntag erzielte nach Angaben der Wahlbehörden keiner der sieben Kandidaten die nötige Mehrheit von 50 Prozent der Stimmen, um bereits im ersten Durchgang gewählt zu werden.
Demnach werden am kommenden Sonntag der bisherige Amtsinhaber Dervis Eroglu, der auf 28.2 Prozent der Stimmen kam, und Nikosias Ex-Bürgermeister Mustafa Akinci, der 26.9 Prozent erzielte, gegeneinander antreten.
Rund 176'000 Einwohner Nordzyperns waren aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die Wahlbeteiligung lag bei 62 Prozent. Auf den Sieger der Wahl wartet eine gewaltige Herausforderung: Nach mehr als 40 Jahren soll der neue Präsident die Türkische Republik Nordzypern aus der Isolation führen.
Zypern ist seit einem griechisch-zyprischen Putsch und einer anschliessenden türkischen Militärintervention 1974 geteilt. Die 1982 ausgerufene Türkische Republik Nordzypern wird nur von Ankara anerkannt.
Die Republik Zypern im griechischsprachigen Südtteil der Insel trat 2004 der EU und dem Euro bei. Völkerrechtlich ist die ganze Mittelmeerinsel Mitglied der Europäischen Union.
Der nordzyprische Aussenminister Özdil Nami hatte kürzlich gesagt, er erwarte im Mai eine Wiederaufnahme der Gespräche über eine Wiedervereinigung. Sie sind seit Oktober wegen eines Streits um Gasvorkommen vor Zypern ausgesetzt. (feb/sda/dpa/afp)