Bei Unterhaltsarbeiten am Gleis ist in der Nacht auf Freitag auf der Strecke zwischen Zürich und Schaffhausen ein Bauzug aus den Schienen gesprungen. Der betroffene Streckenabschnitt musste den ganzen Morgen lang gesperrt werden. Verletzt wurde niemand.
Der Unfall ereignete sich kurz vor Mitternacht zwischen den beiden deutschen Ortschaften Lottstetten und Jestetten, wie die SBB am Freitag mitteilte. In diesem Streckenabschnitt verkehren die Züge für kurze Zeit auf deutschem Staatsgebiet, für den Unterhalt ist aber die SBB zuständig.
Der Baukran hatte ein 50 Meter langes Gleisstück entfernt, als plötzlich ein Drehgestell der 110 Tonnen schweren Baumaschine aus den Gleisen sprang. Die geplanten Gleisarbeiten konnten nicht weitergeführt werden. Die Bergung des schweren Fahrzeugs sei eine grosse Herausforderung gewesen, sagte ein SBB-Sprecher auf Anfrage.
Wegen des Unfalls musste ein Ersatzkran aufgeboten werden. Die Arbeiten, die eigentlich in der Nacht hätten vorgenommen werden sollen, wurden dann im Laufe des Morgens durchgeführt. Gegen 13 Uhr konnte die SBB den Zugverkehr zwischen Zürich und Schaffhausen wieder aufnehmen.
Der nationale sowie der internationale Bahnverkehr waren wegen des Unterbruchs stark beeinträchtigt. So fielen alle IC- und IR-Züge auf der betroffenen Strecke aus. Reisende nach Schaffhausen mussten über Winterthur fahren. Die S-Bahnzüge der Linie S-9 wurden in Rafz ZH gewendet. Zwischen Rafz und Jestetten wurden Ersatzbusse eingesetzt.
Weil sich der Unfall auf deutschem Gebiet ereignete, wird er auch von den zuständigen deutschen Behörden untersucht werden, wie der SBB-Sprecher sagte. Zudem hatte die Bundespolizei zur Bestandesaufnahme aufgeboten werden müssen. (sda)