In Kamerun sind zwölf europäische Touristen aus der Hand von Geiselnehmern befreit worden. Die Touristen, sieben Schweizer und fünf Italiener, wurden am Montag im Westen das Landes bei einem Spezialeinsatz der Armee befreit.
Das teilte die Regierung des zentralafrikanischen Landes am Mittwoch mit. Die Europäer seien zuvor von «bewaffneten Terroristen» in der Region Nguti entführt worden.
Die Entführungen ereigneten sich im englischsprachigen Westen Kameruns, wo Separatisten für einen unabhängigen Staat kämpfen. Die Unabhängigkeitsbewegung beklagt eine Diskriminierung der Anglophonen durch die französischsprachige Mehrheit.
Sie erklärte am 1. Oktober vergangenen Jahres symbolisch die Unabhängigkeit des Staates «Ambazonia». Kameruns Präsident Paul Biya reagierte mit aller Härte und ordnete Durchsuchungen und Reisebeschränkungen an.
Etwa ein Fünftel der Kameruner gehört der anglophonen Minderheit an, die übrigen Bewohner des zentralafrikanischen Landes gehören zur französischsprachigen Mehrheit. Die sprachliche Aufteilung des Landes ist eine Folge der Kolonialzeit.
Vor zwei Wochen hatte Kameruns Armee in der Region einen entführten Tunesier befreit, ein weiterer kam bei dem Einsatz ums Leben. Er war der erste Ausländer, der in dem Konflikt getötet wurde. (sda/afp)