Nach Monaten verheerender Kämpfe ist im Bürgerkriegsland Jemen erneut eine Waffenruhe in Kraft getreten. Beide Seiten - die regierungstreuen Truppen und die Huthi-Rebellen - signalisierten, sie wollten sich an die Feuerpause halten.
Nach dem von der UNO vermittelten Waffenruhe sollen ab Mitternacht jemenitischer Zeit (23 Uhr mitteleuropäischer Zeit) zwischen den Konfliktparteien im gesamten Land die Kämpfe eingestellt werden. Die Einhaltung der Feuerpause ist dabei auch wichtiges Signal für die geplanten Friedensverhandlungen am 18. April in Kuwait.
«Die Waffenruhe ist in Kraft getreten, und wir werden sie gemäss der Vorgaben unserer legitimen politischen Führung beachten, solange die Huthi-Rebellen sie nicht verletzen», sagte der Generalstabschef der regierungstreuen Truppen, Mohammed Ali al-Makdaschi vor Reportern. Die Huthi-Rebellen bekannten sich in einer Erklärung ihrerseits zu der Waffenruhe, wie die Nachrichtenagentur Saba berichtete.
Schiitische Huthi-Rebellen kontrollieren grosse Teile vor allem im Norden und Westen und kämpfen gegen Truppen und Verbündete von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi. Seit März 2015 bombardiert eine von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition Stellungen der Rebellen im Land.
Noch vor Inkrafttreten der Feuerpause bombardierte das Bündnis die von den Huthis gehaltene Hauptstadt Sanaa. Nach UNO-Angaben sind im Jemen vergangenes Jahr etwa 9000 Menschen ums Leben gekommen - mehr als 3000 davon Zivilisten.
Internationale Hilfsorganisationen warnten am Sonntag vor einem Scheitern der Waffenruhe. Sollte die Feuerpause wieder nicht stabil bleiben, hätte dies katastrophale Auswirkungen, teilten 16 Organisationen - darunter Oxfam, Save the Children und der Norwegische Flüchtlingsrat - in einer gemeinsamen Erklärung mit. (sda/dpa/afp)