Der Pilot des abgestürzten Tigerjets der Patrouille Suisse befindet sich weiter in den Niederlanden in Spitalpflege. Wann er in die Schweiz zurückkehre könne, sei unklar, sagte eine Sprecherin der Schweizer Luftwaffe am Freitag der Nachrichtenagentur sda auf Anfrage.
Sein Zustand sei «insgesamt gut», sagte sie weiter. Am Donnerstagnachmittag hatte sich der Pilot mit dem Schleudersitz aus dem abstürzenden F-5-Tiger retten können.
Danach landete er unsanft in einem Gewächshaus. Dabei zog er sich nach Angaben des VBS einen Bruch in einem Fuss, leichte Schnittverletzungen und Prellungen zu.
Zuvor hatten sich zwei F-5-Tigerjets der Patrouille Suisse bei einem Trainingsflug über dem friesischen Dorf Bitgum touchiert. Auf Amateurbildern im Internet war zu sehen, wie der eine Jet in einen kleinen See stürzt und in Flammen aufgeht. Der zweite Pilot konnte sein Flugzeug gemäss der Luftwaffe kontrolliert landen.
Der Pilot des abgestürzten Jets hat über 1000 Flugstunden absolviert. Ob und wann er wieder fliegen könne, hänge unter anderem auch vom Ergebnis der Untersuchung ab, sagte die Sprecherin. Zum Vergleich: Der Pilot des F/A-18-Kampfflugzeugs, das im vergangenen Herbst im französischen Jura abgestürzt war, habe «relativ rasch wieder in sein Flugzeug steigen können».
Team aus der Schweiz eingetroffen
An der Unglücksstelle in Friesland sowie bei den Mitgliedern der Patrouille Suisse traf am Freitagmorgen ein Team aus der Schweiz ein. Neben Vertretern der Militärjustiz und Flugsicherheitspezialisten ist auch ein Care-Team für die Piloten und deren Angehörige Teil der Delegation. Die Spezialisten reisten bereits am frühen Freitagmorgen aus der Schweiz ab, wie ein VBS-Sprecher sagte.
Bis die Unfallursache geklärt ist, kann es Monate dauern ist, wie Luftwaffenchef Aldo Schellenberg bereits am Donnerstag erklärte hatte. Federführend bei der Untersuchung ist die Militärjustiz.
Patrouille Suisse am Scheideweg
Es ist der erste schwere Unfall der Patrouille Suisse seit ihrer Gründung vor 52 Jahren. Verschiedene Medien setzten am Freitag bereits Fragezeichen hinter die Zukunft der traditionsreichen Flugstaffel.
Das VBS hatte am Donnerstag erst einmal erklärt, voraussichtlich am kommenden Mittwoch werde entschieden, ob die geplanten weiteren Auftritte der Patrouille Suisse durchgeführt würden. (sda)