Team in Japan darf menschliche Organe in Tieren züchten

Team in Japan darf menschliche Organe in Tieren züchten

31.07.2019, 13:1231.07.2019, 13:12

Japanische Forscher dürfen mit der Züchtung von menschlichen Organen in Tieren beginnen. Das Wissenschaftsministerium segnete den Beginn der Forschung mit menschlichen Stammzellen ab, die in Tierembryonen eingepflanzt und von den Tieren ausgetragen werden sollen.

Das bestätigte Ayako Maesawa, Direktorin beim Ministerium in Tokio, der Nachrichtenagentur dpa. Die Erlaubnis bezieht sich jedoch nur auf ein Forschungsprojekt der Universität Tokio. Ziel der Forschung insgesamt ist es, später einmal Menschen zu helfen, die bisher vergeblich auf eine Organspende warten.

Ein Forscherteam der Universität Tokio will nun in Embryos von Nagern sogenannte induzierte pluripotente Stammzellen (iPS-Zellen) einpflanzen. Die Embryos seien genmanipuliert, so dass sie keine eigene Bauchspeicheldrüse haben werden. Es sei zu erwarten, dass die heranwachsenden Föten eine Bauchspeicheldrüse aus den menschlichen iPS-Zellen haben werden, so die Ministeriumssprecherin.

Die Föten sollen von den Tieren ausgetragen werden. Während der Schwangerschaft solle auch herausgefunden werden, ob sich auch woanders im Körper der Tiere menschliche Stammzellen verbreiten, so Maesawa. Die ausgetragenen Embryos würden später getötet, erklärte die Sprecherin.

Keine Mensch-Tier-Chimären

Zugleich sollen iPS-Zellen auch in Embryonen von Affen und Schweinen eingepflanzt werden. Diese sollen jedoch nicht von den Tieren ausgetragen werden. Man wolle lediglich die Embryos züchten, um herauszufinden, zu wie viel Prozent sie aus iPS-Zellen bestehen.

Bis zum Frühjahr dieses Jahres war es in Japan verboten gewesen, solche Föten austragen zu lassen. Dahinter hatten ethische Bedenken bestanden, dass Mischlinge aus Mensch und Tier entstehen könnten.

Das Wissenschaftsministerium hob jedoch Einschränkungen für das Einpflanzen menschlicher Stammzellen in Tieren auf. Man sei zu dem Schluss gekommen, dass ein solches Risiko, Mensch-Tier-Chimären entstehen zu lassen, technisch bei Null liege, hiess es dazu.

* Fachartikelnummer DOI: 10.1038/d41586-019-02275-3 (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!