Hunderte Touristen sind in Neuseeland von einem Erdbeben überrascht worden. Die Luftwaffe brachte Dutzende von ihnen in Sicherheit. Viele warten noch auf ihre Rettung.
Mit Rucksäcken und Koffern bepackt wurden Dutzende gestrandete Touristen aus dem Erdbebengebiet in Neuseeland ausgeflogen. Die Luftwaffe richtete eine Luftbrücke zu dem Küstenort Kaikoura nördlich von Christchurch ein.
Riesige Erdrutsche hatten die Küstenstrasse verschüttet. Bis Dienstagabend (Ortszeit) waren fast 200 Menschen in Sicherheit gebracht worden, wie die Luftwaffe mitteilte. Darunter waren viele Touristen, sowie Schwangere, Alte und Kranke.
Mehrere Hundert Menschen warteten noch auf Rettung. Für Mittwoch war geplant, dass das Transportschiff «Canterbury» die übrigen Gestrandeten abholt. In der Stadt wurde das Trinkwasser knapp und Benzin ging zur Neige. Das Militär flog deshalb Hilfsgüter ein.
Grosse Schäden
Das Beben der Stärke 7.5 hatte in der Nacht zu Montag grosse Schäden angerichtet. Regierungschef John Key rechnete mit Milliardensummen. Tausende Häuser wurden beschädigt, Strassen rissen auf oder wurden verschüttet. Die am stärksten betroffene Region ist dünn besiedelt, Zwei Personen kamen ums Leben.
Verteidigungsminister Gerry Brownlee hoffte, dass wenigstens eine Zufahrtsstrasse nach Kaikoura bis zum Wochenende geräumt wird. Die Glasfaserkabel für Telefonverbindungen entlang der Strasse waren an mindestens sechs Stellen gebrochen, wie die Telekommunikationsfirmen mitteilten.
Die Luftwaffe akzeptierte Hilfsangebote des US-amerikanischen und japanische Militärs, die Helikopter bereitstellten. Das chinesische Konsulat charterte nach Medienberichten eigene Helikopter, um Landsleute abzuholen.
Kühe gerettet
Drei Kühe gehörten auch zu den Gestrandeten: Bei dem Beben war die Weide um sie herum weggebrochen und meterweit abgesackt. Die Kühe standen plötzlich auf einer winzigen Grasinsel am Abgrund.
Das Video einer Helikopter-Crew machte die Tiere in ihrer prekären Lage zur Internet-Sensation. Der Bauer kam seinen Kühen schliesslich mit Schaufel und Spitzhacke zur Hilfe. Zusammen mit Helfern ebnete er ihnen einen Weg von der Grasinsel hinab und brachte die Tiere in Sicherheit. (sda/dpa)