Polizei hält schwarze Hollywood Schauspielerin für Prostituierte – und verhaftet sie

Falsche Hautfarbe?
In Handschellen: Schauspielerin Daniele Watts.
In Handschellen: Schauspielerin Daniele Watts.Bild: http://www.imdb.com/name/nm0915125/resumephotos?v=me709464808

Polizei hält schwarze Hollywood Schauspielerin für Prostituierte – und verhaftet sie

Die US-Polizei muss sich erneut den Vorwurf des Rassismus gefallen lassen. Dieses Mal hat die Affäre einen prominenten Hintergrund: Schauspielerin Daniele Watts beklagt ihre Festnahme, nachdem sie ihren Freund geküsst hat.
14.09.2014, 23:2315.09.2014, 13:57
David Kunz
David Kunz

Für Regisseur Quentin Tarantino spielte sie im Streifen «Django Unchained» - nun wurde sie selber in Handschellen gelegt: Die US-Schauspielerin Daniele Watts hat auf ihrer Facebook-Seite beschrieben, wie sie von zwei Polizisten des Los Angeles Police Department (LAPD) abgeführt worden sei, nachdem sie - «voll bekleidet in der Öffentlichkeit Zuneigung gezeigt» habe.

Laut US-Medienberichten hielt die Polizei die Afro-Amerikanerin für eine Prostituierte, weil sie ihren Freund, den Starkoch Brian James Lucas, geküsst habe. Dieser veröffentlichte nach dem Vorfall auf seiner Facebook-Seite Bilder der Festnahme sowie der Handschellen-Spuren an Watts' Armen.

Angebliche Spuren der Verhaftung bei Daniele Watts.
Angebliche Spuren der Verhaftung bei Daniele Watts.Bild: https://www.facebook.com/photo.php?fbid=818384561527777&set=t.100000687237151&type=1&theater

Während ihre Handgelenke vor Schmerz geblutet hätten, habe sie geweint. «Diese Tränen vergoss ich für eine Nation, die sich selber das Land der Freien und die Heimat der Tapferen nennt», schrieb Watts.

Die Social-Media-Gemeinde reagierte empört. Auf der Facebook-Seite des LAPD wurden Forderungen nach einer Entschuldigung bei der Schauspielerin geltend gemacht.

Das Verhältnis zwischen Afro-Amerikanern und der US-Polizei ist angespannt. Nach der jüngsten Tötung eines unbewaffneten Jugendlichen in Ferguson, die zu schweren Unruhen im Bundesstaat Missouri führte, sorgte vor wenigen Wochen der Fall von Charles Belk für Kritik an den Behörden. Das Beverly-Hills-Police-Deparment entschuldigte sich, nachdem es den 51-jährigen TV-Produzenten festsetzte, weil die Polizisten ihn mit einem Bankräuber verwechselt hatten.

Für einen Bankräuber gehalten: Charles Belk.
Für einen Bankräuber gehalten: Charles Belk.Bild: https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10152396139743207&set=a.472513898206.255767.543298206&type=1&theater

In einer Mitteilung nahm die Polizei von Los Angeles Stellung zum Fall. Demnach schritten die Beamten ein, nachdem eine Person Watts und ihren Freund wegen «unanständigem Verhalten» angeschwärzt hatte. Die beiden hätten sich in einem Auto bei offenen Türen geküsst.

Darauf seien die beiden Verdächtigen kurzzeitig festgenommen aber nach Abklärungen wieder freigelassen worden. Eine interne Untersuchung zum Fall wurde angeordnet. Hier geht's zum Video.

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