Matteo Renzi hat seinen Plan zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens in Form eines offenen Briefes vorgestellt. Dieser erschien in der Sonntagsausgabe der römischen Tageszeitung «La Repubblica». Renzi hebt darin die Notwendigkeit hervor, aktiver gegen die finanziellen Interessen des organisierten Verbrechens vorzugehen.
Beschlagnahmtes Vermögen der Mafia soll demnach den Gemeinden zurückgegeben werden, heisst es in dem Schreiben. Schärfere Kontrollen sollen verhindern, dass in das organisierte Verbrechen verstrickte Unternehmen öffentliche Aufträge erhalten. Massnahmen gegen Geldwäsche sollen verschärft werden.
Die Mafia habe die Krisenjahre genutzt, um ihr illegal erwirtschaftetes Geld in legalen Aktivitäten zu waschen, erklärt Renzi. Seine Regierung werde mit dem bekannten Anti-Mafia-Staatsanwalt Nicola Gratteri zusammenarbeiten, um einschneidende Massnahmen gegen das organisierte Verbrechen zu ergreifen.
Renzi betonte, er werde auch in Brüssel das Thema eines verstärkten Kampfes gegen das organisierte Verbrechen auf den Tisch legen. «Die Mafia ist nicht nur ein italienisches Problem», kommentierte er.
In seinem Brief wendet sich der neue italienische Premier an den bekannten Anti-Mafia-Schriftsteller Roberto Saviano. Dieser hatte die Regierung Renzi aufgerufen, den Einsatz gegen das organisierte Verbrechen nicht zu vernachlässigen. (erf/sda/apa)