Der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy will als «Vermittler» des neuen US-Präsidenten Donald Trump in Europa und Lateinamerika agieren. Spanien könne für die USA auch im Nahen Osten und im Norden Afrikas vermitteln.
Bei einem Telefongespräch habe Rajoy Trump am späten Dienstagabend erklärt, dass Spanien «mit einer stabilen Regierung und einer um mehr als drei Prozent wachsenden Wirtschaft» die besten Voraussetzungen bringe, um diese Rolle zu übernehmen, teilte die spanische Regierung mit. Trump habe Rajoy angerufen, hiess es.
Die Beiden hätten sich rund 15 Minuten lang unterhalten und dabei unter anderem Themen wie die Situation der Europäischen Union, den Brexit, die Sicherheit, die Zusammenarbeit im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), den für Mai angesetzten NATO-Gipfel, die allgemeine Wirtschaftslage und die bilateralen Beziehungen erörtert.
Nach dem Gespräch kommentierte Rajoy auf Twitter: «Freundliches Gespräch mit @POTUS (dem Präsidenten der USA), um die Beziehungen zum Wohle unserer Völker weiter zu stärken. Wir sind alliierte Länder». In Spanien wird Rajoy von Medien und der Opposition kritisiert, dass er - anders als etwa die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande - bisher nicht klar genug gegen umstrittene Aktionen und Aussagen von Trump Stellung bezogen hat.
Telefon mit Erdogan
Trump telefonierte nach Angaben des Weissen Hauses am Dienstag zudem mit seinem türkischen Amtskollege Recep Tayyip Erdogan. Beide hätten sich dabei der engen Partnerschaft beider Länder versichert. Sie hätten über die langen, engen Beziehungen ihrer Staaten gesprochen, hiess es weiter.
Ausserdem hätten sie die Absicht geteilt, Terrorismus in jeder Form bekämpfen zu wollen. Trump habe der Türkei die Unterstützung der USA als strategischer Partner und NATO-Alliierter zugesichert und den türkischen Beitrag im Kampf gegen den IS begrüsst. (sda/dpa)