In Bayern ist der Neubau einer Brücke für die vielbefahrene Autobahn 7 eingestürzt. Mindestens zwei Bauarbeiter wurden in den Tod gerissen.
Diese Zahl nannte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann am Mittwoch. Er zeigte sich sehr betroffen über das Unglück. «Den Angehörigen spreche ich mein tiefstes Beileid aus. Den Verletzten wünsche ich eine schnelle Genesung», sagte er laut Mitteilung seines Ministeriums.
Ein Sprecher der Integrierten Leitstelle Schweinfurt sagte am Abend dagegen, er wisse von drei Toten und zwölf Verletzten.
Fünf Rettungshelikopter sowie Hundestaffeln sind im Einsatz. Hinzu kämen mehr als 150 Helfer von Rettungsdienst, Feuerwehr und Technischem Hilfswerk. Die Polizei richtete ein Info-Telefon für Angehörige ein.
Ein Teilstück der neuen Brücke war auf einer Länge von 40 Metern eingestürzt und hatte mehrere Arbeiter mit sich gerissen. «Wir können nicht ausschliessen, dass sich unter den Trümmern noch weitere Personen befinden», sagte ein Polizeisprecher.
20-Meter-Sturz
Insgesamt arbeiteten 20 Arbeiter auf der Baustelle. Die Fahrbahn des neuen Brückensegments stürzte rund 20 Meter in die Tiefe. Dabei stürzte auch ein Baugerüst ein.
Das Unglück ereignete sich direkt über einer Landstrasse, die unter der Brücke entlang führt. Ob dort Autos fuhren, als das Brückenteil herabstürzte, war zunächst unklar.
Die betroffene Talbrücke Schraudenbach nahe dem niederfränkischen Werneck zwischen der Raststätte Riedener Wald und dem Kreuz Schweinfurt/Werneck ist etwa 50 Jahre alt und gilt als marode. Sie soll abgerissen und neu errichtet werden.
Der Verkehr auf der Autobahn 7 sei von dem Unglück nicht direkt betroffen, da er noch über die alte Brücke laufe, sagte die Polizei. Wegen Schaulustigen sei ein Stau entstanden, es bestehe jedoch keine Gefahr für den laufenden Verkehr. (sda/dpa)