Ein Wachtposten vor der Villa des irakischen Präsidenten Dschalal Talabani in Bagdad hat am Samstag den prominenten Journalisten Mohammed Badawi erschossen. Der Chefredaktor von Radio Freies Irak war offenbar mit dem Sicherheitsmann in einen Streit geraten.
Der Fall schlug in Bagdad hohe Wellen: Bei dem schiessfreudigen Wachtposten, der inzwischen festgenommen wurde, handelt es sich um einen Angehörigen der kurdischen Peschmerga-Miliz. Auch Talabani, der seit einem Schlaganfall im Dezember 2012 zu einem Spitalaufenthalt in Berlin weilt, ist ein Kurde.
Dutzende irakische Zeitungen erschienen am Sonntag aus Protest über die Tötung Badawis nicht. Ministerpräsident Nuri al-Maliki, ein Schiit, suchte noch am Samstag demonstrativ den Tatort auf. Talabanis Präsidentschaftskanzlei bezeichnete den Vorfall in einer Erklärung als «kriminelle Handlung». (aeg/sda/dpa)