Ein Jahr ist es her, seit der Einsturz des Rana Plaza-Gebäudes in Bangladesch 1138 Menschen das Leben kostete und 1500 verletzte. Die Bilanz der seither unternommenen Anstrengungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Textilarbeitern fällt gemischt aus: Zwar haben 150 Unternehmen ein Gebäudesicherheitsabkommen unterzeichnet und damit Fabrikinspektionen zugelassen, doch warten immer noch hunderte Hinterbliebene und Opfer auf ihre Entschädigungszahlungen.
Im «Rana Plaza-Abkommen» zwischen der bangladeschischen Regierung, Gewerkschaften, Arbeitsrechts-NGOs und globalen Markenfirmen wurde die Einrichtung eines Entschädigungsfonds von 35 Millionen Franken beschlossen. Bisher wurden darauf jedoch erst 13 Millionen von knapp der Hälfte der Unternehmen eingezahlt. Am Dienstag kündigte die Internationale Arbeitsorganisation ILO die Auszahlung erster Abfindungen von umgerechnet 570 Franken an. Am Mittwoch protestieren in Bangladesch hunderte Menschen gegen das zögerliche Handeln der Textilfirmen. (rar)