Türkei: Türkei greift IS-Terrormiliz in Irak und Syrien an

Türkei: Türkei greift IS-Terrormiliz in Irak und Syrien an

14.01.2016, 15:52

Als Reaktion auf den Selbstmordanschlag in Istanbul hat die Türkei nach Regierungsangaben Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in den Nachbarländern Irak und Syrien angegriffen. Laut Regierungschef Ahmet Davutoglu wurden dabei rund 200 IS-Kämpfer getötet.

Davutoglu sagte, die Angriffe seien in den letzten 48 Stunden in den Grenzregionen erfolgt. Insgesamt habe die türkische Armee fast 500 Panzer- und Artillerie-Geschosse abgefeuert.

Dies sei eine Vergeltung für den «niederträchtigen Anschlag» in Istanbul gewesen, sagte Davutoglu. Der Kampf gegen den IS werde fortgesetzt, bis die Miliz «vollständig von der türkischen Grenze abrückt», sagte Davutoglu. Notfalls würden auch Luftangriffe gegen die Terrormiliz geflogen.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte zu den Angaben Davutoglus lediglich, türkische Artillerie habe das Grenzgebiet zu Syrien beschossen. Damit habe sie islamistische Rebellen und turkmenische Gruppen im Kampf gegen die Terrormiliz unterstützt.

Zahl nicht bestätigt

Dies sagte der Leiter der Menschenrechtsbeobachter, Rami Abdelrahman, gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Die grosse Zahl getöteter IS-Extremisten konnte er nicht bestätigen.

Die Menschenrechtsbeobachter sind in Grossbritannien, stützen sich bei ihren Angaben aber auf ein Netz von Informanten in Syrien. Sie gelten als gut informiert und zuverlässig.

Die dem IS nahestehende Nachrichtenagentur Al-Amak meldete, die türkische Armee habe nördlich der syrischen Stadt Aleppo ein Dorf mit zehn Granaten beschossen, nachdem diese vom IS eingenommen worden sei. Angaben zu Opfern gab es nicht.

Sieben Festnahmen

Am Dienstag hatte sich ein Selbstmordattentäter in der Altstadt der Metropole in die Luft gesprengt und zehn Deutsche mit in den Tod gerissen. Die türkische Regierung macht den IS für den Anschlag verantwortlich. Die Terrormiliz hat sich allerdings nicht dazu bekannt. Laut Innenminister Efkan Ala wurden im Zusammenhang mit dem Anschlag sieben Personen festgenommen. (sda/dpa/reu/afp)

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