Mit Demonstrationen und Streiks haben Gewerkschaften, Studenten- und Schülerorganisationen in Frankreich erneut gegen die geplante Reform des Arbeitsrechts mobil gemacht. Tausende Menschen gingen am Donnerstag in einer Reihe von Städten auf die Strasse.
Schüler blockierten Gymnasien. In mehreren Städten gab es Zusammenstösse zwischen Jugendlichen und der Polizei. Streiks führten zu kleineren Behinderungen im Zug- und Flugverkehr.
Weil auch in Druckereien die Arbeit niedergelegt wurde, fehlten an den Kiosken viele Zeitungen. In Paris war für den Nachmittag ein grosser Demonstrationszug angesetzt.
Es ist bereits der vierte landesweite Protesttag gegen Hollandes Reformpläne in weniger als zwei Monaten. Im Kampf gegen die Rekordarbeitslosigkeit will der sozialistische Präsident unter anderem die 35-Stunden-Woche lockern und die Regeln für betriebsbedingte Kündigungen vereinfachen.
Während der Präsident sich davon mehr Jobs erhofft, befürchten Kritiker schlechtere Arbeitsbedingungen und eine Aufgabe sozialer Errungenschaften.
Die französische Nationalversammlung soll sich ab dem 3. Mai mit dem Reformvorhaben befassen, gegen das schon hunderttausende Menschen auf die Strasse gegangen sind. Davor dürfte auch der Tag der Arbeit am 1. Mai im Zeichen der Proteste gegen die Lockerung des Arbeitsrechts stehen. (sda/afp)