Teilnehmerzahl bei «Gelbwesten»-Protest erneut rückläufig
Bei den «Gelbwesten»-Protesten in Frankreich zeichnet sich erneut eine geringere Beteiligung ab. Am 26. Protestsamstag in Folge beteiligten sich landesweit bis 14.00 Uhr rund 2700 Menschen an den Demonstrationen.
Etwa 600 von ihnen gingen trotz Demonstrationsverboten in Paris auf die Strasse, wie das Innenministerium mitteilte. In der vergangenen Woche waren zum selben Zeitpunkt etwa 3600 Protestteilnehmer gegen die Wirtschafts- und Sozialpolitik von Präsident Emmanuel Macron unterwegs.
Die Protestbewegung wollte am Samstag eigentlich neuen Schwung gewinnen. Grössere Demonstrationen gab es in Lyon im Osten des Landes und in Nantes im Westen. In Nantes kam es zu Zusammenstössen mit der Polizei, als ein Polizeitrupp mit Gegenständen beworfen wurde. Die Einsatzkräfte reagierten mit Hartgummigeschossen. Später kam auch Tränengas zum Einsatz. Ein Fotograf der Nachrichtenagentur DPA berichtete von zwei Festnahmen.
Fast sechs Monate nach ihrem Entstehen kämpfen die «Gelbwesten» gegen Auflösungserscheinungen: Vergangene Woche beteiligten sich den Behörden zufolge landesweit nur noch 19'000 Menschen an den Protesten. Die Bewegung fordert Steuersenkungen und mehr soziale Gerechtigkeit. Präsident Emmanuel Macron hat Zugeständnisse im Umfang von rund 17 Milliarden Euro angekündigt, die «Gelbwesten» halten diese aber für unzureichend. (sda/afp)
