Ein Konflikt an der Essensausgabe hat in einer Flüchtlingsunterkunft in Kassel zu einer Massenschlägerei zwischen Dutzenden Bewohnern der Zeltstadt geführt. 14 Menschen wurden verletzt.
Ein Streit zwischen einem Jugendlichen und einem etwa 80-jährigen Flüchtling wegen Vordrängelns an der Essensausgabe am Sonntagmittag habe Konflikte ausgelöst, die im Tagesverlauf immer wieder «hochgekocht» seien, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP. Am Abend habe es dann eine körperliche Auseinandersetzung zwischen einer Gruppe von etwa 300 Flüchtlingen gegen eine Gruppe von etwa 70 Flüchtlingen gegeben.
Daraufhin rückte die Polizei mit rund 50 Beamten an. Als von Flüchtlingen Reizgas gegen die Polizisten eingesetzt worden sei, seien drei Beamte und drei Flüchtlinge verletzt worden. Bei den Schlägereien erlitten acht Flüchtlinge Verletzungen, die im Spital behandelt werden mussten.
Mittlerweile sei die Lage in der Einrichtung «im Griff», sagte der Polizeisprecher. Die kleinere in die Auseinandersetzungen verwickelte Flüchtlingsgruppe sollte auf eigenen Wunsch nach und nach in andere Unterkünfte gebracht werden.
Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge auf einem ehemaligen Gelände des Flughafens Kassel-Calden, wo in Zelten und Containern etwa 1500 Asylbewerber untergebracht sind. Einen konfessionellen Hintergrund hatten die Auseinandersetzungen vom Sonntag dem Polizeisprecher zufolge nicht. Die Polizei nahm Ermittlungen wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und gefährlicher Körperverletzung auf, Festnahmen gab es zunächst keine. (sda/afp)