Detailhandel: Denner und Coca-Cola beenden Preis-Krieg

Detailhandel: Denner und Coca-Cola beenden Preis-Krieg

17.07.2015, 16:24

Denner und Coca-Cola haben ihren Streit um überhöhte Preise beigelegt. Der Discounter stoppt den Parallelimport des Softgetränks aus Tschechien und bringt ab September die 2-Liter-Flasche des Schweizer Cola-Abfüllbetriebs ins Regal.

Denner und Coca-Cola Schweiz hätten sich vertraglich geeinigt, teilte Denner am Freitag mit. Zuvor hatte bereits die Zeitung «Blick» über ein Ende des Preis-Streits berichtet. Der Discounter bietet die Zwei-Liter-Flasche gemäss Communiqué gleich teuer wie das zuvor aus Tschechien importierte Getränk an, nämlich zu einem Preis von 1.95 Franken.

Mit dem Parallelimport hatte Denner Anfang 2014 einen Preiskrieg um das günstigste Coca-Cola in der Schweiz angezettelt. Der Preis der 2-Liter-Flasche in den 800 Denner-Filialen sank schrittweise von 2.50 Fr. auf den aktuellen Preis von 1.95 Franken. In der Folge senkten auch andere Schweizer Detailhändler ihre Preise.

Der Parallelimport betraf nur die Zwei-Liter-Flasche, weil sich der Discounter und Coca-Cola Schweiz beim Preis nicht einigen konnten. Die 1.5-Liter-Flasche stammte weiter aus der Schweizer Produktion in Brüttisellen ZH.

Ab September bietet Denner neu auch die Flaschen mit 1 und 1.5-Litern an. Bislang waren diese in der Schweiz abgefüllten Flaschen nur in den rund 300 selbständigen Denner-Satelliten erhältlich.

Parallelimporte sind «keine dauerhafte Lösung»

Der Kampf um Preissenkungen und der damit verbundene Parallelimport war für den Discounter ein grosser logistischer Aufwand. Deshalb begrüsse Denner die Einigung, heisst es im Communiqué.

«Ein Import ist das letzte Mittel der Wahl und kann keine dauerhafte Lösung sein», wird Denner-Chef Mario Irminger in der Mitteilung zitiert. «Unsere Ziele haben wir erreicht. Einerseits ist das Preisniveau für Coca-Cola in der Schweiz deutlich gesunken, wovon letztlich alle Konsumenten profitieren. Andererseits können wir Coca-Cola zu marktgerechten Preisen direkt in der Schweiz beziehen.»

Durch den Direktbezug in der Schweiz entfielen zudem das aufwendige Umetikettieren der einzelnen Flaschen nach Schweizer Gesetzgebung oder der Transport aus dem Ausland.

Weko-Abklärung geht weiter

Die Wettbewerbskommission (Weko) eröffnete nach Hinweisen von Denner Ende August 2014 eine Voruntersuchung gegen die Schweizer Niederlassung von Coca-Cola. Es sollte geklärt werden, ob Coca-Cola Schweiz Absprachen mit anderen Ländergesellschaften zur Verhinderung von Parallelimporten getroffen hatte.

Mit der Beilegung des Streits zwischen Denner und Coca-Cola ist für die Weko der Fall nicht abschlossen. «Wir werden nun prüfen, ob sich damit alle wettbewerbsrechtlichen Aspekte geklärt haben und über die Einstellung oder Weiterführung unserer Vorabklärung entscheiden», sagte Weko-Vizedirektor Patrik Ducrey der Nachrichtenagentur sda. Mit einem Entscheid sei in den nächsten Wochen zu rechnen. (sda)

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