Die Proteste der griechischen Bauern gegen eine geplante Renten- und Steuerreform sind am Freitag in die fünfte Woche gegangen. Die Bauern blockieren Fernstrassen an 34 Stellen landesweit, berichtete das Staatsfernsehen (ERT).
Am schlimmsten ist die Lage an der bulgarisch-griechischen Grenze bei Promachon-Kulata. Nach mehrtägigen Blockaden mit Traktoren seitens der griechischen Bauern blockieren nun als Gegenmassnahme bulgarische Lastwagenfahrer die bulgarische Zufahrtstrasse.
Sie fordern, dass die Landwirte auf der griechischen Seite ihre Traktoren vollständig vom Grenzübergang abziehen, damit der Verkehr nicht mehr behindert wird.
Reisende mussten am Freitag zum zweiten Tag in Folge ihre Koffer über den Grenzübergang tragen, damit sie weiterkommen. In den vergangenen Tagen hatten die griechischen Bauern von Zeit zu Zeit die Grenze geöffnet.
Die Regierung unter dem linken Premier Alexis Tsipras hat die Bauernverbände zu einem Dialog am Montag eingeladen und sie davor gewarnt, ohne Reformen werde bald das Rentensystem zusammenbrechen.
Die Rentenreformen sehen unter anderem die Erhöhung der Rentenbeiträge der Bauern von 7 auf 20 Prozent ihres Einkommens vor; ihre Einkommenssteuer soll von 13 auf 26 Prozent steigen. Die Reformen sind auch Voraussetzung für weitere internationale Finanzhilfen für das pleitebedrohte Land. (sda/dpa)