Die Notmassnahmen für die Versorgung des Viehs im Waadtländer Jura haben begonnen. Die Armee stellte mehrere Wasserbecken auf, damit die über 20'000 Tiere getränkt werden können. Für die Waadtländer Voralpen muss der Kanton eigene Lösungen suchen.
Bis Montagmittag wurden zwei Wasserbecken mit einem Volumen von 35 Kubikmetern beim Lac de Joux in Betrieb genommen, wie der zuständige Waadtländer Staatsrat Philippe Leuba (FDP) am Dienstag der Nachrichtenagentur sda sagte.
Die Bauern können sich laufend aus den beiden Becken bedienen, die durch Pumpen mit Wasser aus dem See gefüllt werden. Weitere sechs Becken mit 53 Kubikmeter Fassungsvermögen wurden in der Region Saint-Cergue und Provence auf der Südseite des Waadtländer Juras aufgestellt.
Sie werden von Helikoptern der Armee gefüllt. Das Wasser wird aus dem Neuenburgersee und dem Lac de Joux herbeigeflogen. Der Einsatz erfolgt unter der Verordnung für militärische Katastrophenhilfe im Inland und ist für den Kanton Waadt daher kostenlos.
Obwohl sich auch die Lage in den Waadtländer Voralpen Tag für Tag verschlechtert, werde der Kanton aber dort nicht auf die Armee zurückgreifen können, sagte Denis Froidevaux, Leiter des kantonalen Führungsstabs.
Weiterer Kanton fragte Armee um Hilfe an
Die Armee müsse auch auf Anfragen anderer Kantone antworten, sagte Froideveaux. Es gebe eine Anfrage aus einem weiteren Kanton, bestätigte Urs Müller, Mediensprecher des Führungsstabes der Armee, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Entschieden sei aber noch nichts, weshalb keine weiteren Angaben gemacht würden. Die Armee prüfe dieses Gesuch, halte sich jedoch generell auch einen gewissen Handlungsspielraum offen, falls sie beispielsweise bei der Bekämpfung eines Waldbrandes helfen müsste.
Auch Waadtländer Voralpen brauchen Wasser
Der Kanton Waadt will für die über 25'000 Tiere in den Voralpen ebenfalls Becken aufstellen, welche mit Tankwagen gefüllt werden könnten. Das Wasser für diese Becken will der Kanton Waadt der Rhone entnehmen. Die Kühe benötigen zwischen 100 und 150 Liter Wasser pro Tag.
Der Kantonale Führungsstab des Kantons Waadt überlegt sich zudem, den Wasserkonsum einzuschränken. Zuständig dafür sind jedoch die Gemeinden. Weiterhin gilt auf Kantonsgebiet ein striktes Feuerverbot. (sda)