Thunerseespiele im Wetterpech: Nachdem die Vorpremiere des Musicals «Sugar - Manche mögen's heiss» wegen Gewittern um einen Tag verschoben wurde, fiel am Dienstag auch die Ersatzvorstellung ins Wasser: Sie musste nach einer halben Stunde abgebrochen werden.
Und für die offizielle Premiere von (heute) Mittwoch lauten die Wetterprognosen auch nicht eben prickelnd: Die Meteorologen sagen ab Mittag in Thun Dauerregen voraus, erst ab Freitag gibt es wieder trockene Abendstunden. Über die Durchführung der Vorstellungen wird jeweils ab 13 Uhr auf der Homepage der Thunerseespiele informiert.
Die Enttäuschung am Dienstag nach dem Vorstellungsabbruch war gross. Dies zumal lange nicht alle Besucher das Erlebnis werden nachholen können. Die Veranstalter offerieren, dass man Karten für die Vorpremiere im Monat Juli jeweils an der Abendkasse gegen Restkarten eintauschen kann. Allerdings nur «solange Vorrat. Keine vorgängige Reservation möglich».
Die letzte Szene vor dem Abbruch war noch frenetisch bejubelt worden, weil das Ensemble so tapfer triefend im strömenden Regen zu «Schönheit, die Männer umwirft» sang und tanzte. Danach hiess es zunächst «zehn Minuten Unterbruch, bitte sitzenbleiben», danach die Aufforderung, doch im Restaurant zu warten, in 20 Minuten gehe es weiter und schliesslich die endgültige Stornierung, die Regenfront sei zu breit.
Monroes wichtigste Rolle
In «Sugar - Manche mögen's heiss» nach dem Filmklassiker von Billy Wilder heuern die Musiker Joe und Jerry in Frauenkleidern bei einer Damenband an, um sich vor der Mafia zu verstecken; zufällig sind die beiden Augenzeugen eines Massakers geworden und sollen nun beseitigt werden.
Die Damenband rund um die verführerische Sugar Kane (im Film Marilyn Monroe) reist für ein Engagement nach Miami. Sugar möchte sich dort einen Millionär angeln, wie sie treuherzig ihren beiden Busenfreund(inn)en Joe/Josephine und Jerry/Daphne anvertraut. Was sie nicht weiss: Die beiden sind in sie verliebt.
Die weiteren Verwicklungen beinhalten einen richtigen und einen falschen Millionär und das Auftauchen der Mafiosi. Die berühmten Schlussworte «Niemand ist perfekt» spricht Sir Osgood Fielding III. alias Walter Andreas Müller, der heuer das traditionelle Zugpferdchen an den Thunerseespielen gibt.
Nachdem er Daphne/Jerry einen Heiratsantrag gemacht hat, versucht diese/r dem liebestollen Rentner die Sache auszureden: «Ich lebe seit drei Jahren mit einem Saxofonspieler zusammen», so Jerry. «Ich verzeihe dir», meint Fielding. «Ich kann keine Kinder kriegen». «Wir adoptieren welche». «Ich bin ein Mann!». «Niemand ist perfekt».
«Sugar - Manche mögen's heiss» läuft noch bis 27. August. (sda)