Drei Monate nach der Wahl bekommt das fast nur noch von Albanern bewohnte Kosovo eine neue Regierung. Die als «Kriegsflügel» bezeichnete Parteienkoalition ehemaliger Rebellenführer habe eine Mehrheit im Parlament zusammenbekommen, berichteten die Medien.
Noch am heute Donnerstag sollten zunächst der Parlamentspräsident und dann die Regierung gewählt werden. Die Regierung wird vom bisherigen Oppositionspolitiker und einstigen Rebellenkommandant Ramush Haradinaj geführt. Seinem Kabinett gehören als Zünglein an der Waage auch die Abgeordneten der serbischen Minderheit an.
Haradinaj war im vergangenen Frühjahr wegen mutmasslicher Kriegsverbrechen Ende der 90er Jahre auf Antrag Serbiens in Frankreich monatelang festgesetzt worden. Belgrad hatte seine Auslieferung verlangt, was die französische Justiz am Ende ablehnte.
Während Serbien Haradinaj immer noch als Kriegsverbrecher vor Gericht stellen will, haben sich jetzt die Kosovo-Serben unter Führung Belgrads zur Kooperation mit ihm entschlossen. (sda/dpa)