Begleitet von Protesten hat am Samstag ein Treffen der bekanntesten Rechtspopulisten Europas begonnen. Der Kongress der ENF-Fraktion des Europaparlaments in Koblenz soll die diesjährigen Wahlen in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden in den Blick nehmen.
AfD-Chefin Frauke Petry und die Präsidentschaftskandidatin der rechtsextremen französischen Partei Front National, Marine Le Pen, treten erstmals gemeinsam in Deutschland auf. Sprechen sollen auch der Vorsitzende der niederländischen Freiheitspartei (PVV), Geert Wilders, und der Chef der italienischen Lega Nord, Matteo Salvini.
ENF steht für «Europa der Nationen und der Freiheit». Erklärtes Ziel der ENF-Fraktion ist das Ende der Europäischen Union.
Sitzblockade und Pappfiguren
Aus Protest gegen das Treffen mit rund 1000 Teilnehmern versammelten sich Vormittag rund 40 Demonstranten zu einer Sitzblockade, wie die Polizei mitteilte. Sie blockierten den Angaben zufolge eine von mehreren Zufahrtsstrassen zur Kongresshalle, ohne den Ablauf zu stören.
Aktivisten stellten meterhohe Pappfiguren historischer Faschisten am Deutschen Eck auf. Sie präsentierten die überlebensgrossen Fotos, darunter Bilder von Hitler und Mussolini, an der Mündung der Mosel in den Rhein. Anschliessend wurden die Figuren auf ein Schiff umgeladen, das an der Kongresshalle vorbeifuhr.
Für den Vormittag ist eine grosse Demonstration in der Stadt geplant, zu der auch SPD-Chef Sigmar Gabriel, die Grünen-Vorsitzende Simone Peter und Luxemburgs Aussenminister Jean Asselborn erwartet werden. Die Polizei setzt mehr als 1000 Beamte ein. (sda/dpa)