Buschbrand im Herzstück der geschützten Vorderrheinschlucht

Buschbrand im Herzstück der geschützten Vorderrheinschlucht

31.05.2017, 12:36

Ein Brand im Herzstück des Bündner Naturmonumentes Vorderrheinschlucht hat am Dienstag zwei Hektaren Wies- und Buschland zerstört. Die Brandstelle zählt zu den national geschützten Landschaften. Auslöser war ein Kurzschluss an einer Fahrleitung der Rhätischen Bahn.

Betroffen ist die halbinselförmige Terrasse Isla Bella in einer Schleife des Vorderrheines, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Das Gebiet zwischen den RhB-Stationen Trin und Versam gehört zur Ruinaulta, einem im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN) verzeichneten Schutzgebiet. Es ist zudem ein Naturobjekt von regionaler Bedeutung.

Auf der Isla Bella befindet sich eine Auenlandschaft von nationaler Bedeutung mit besonderen Waldgesellschaften, den sogenannten Erika-Föhren- und -Fichtenwäldern. In welchen Schutzgebieten das Feuer genau wütete, war am Mittwochvormittag noch unklar.

Durch das Gebiet führt die Linie der Rhätischen Bahn ins Bündner Oberland. Offenbar löste sich ein Personenschutzgitter an einem Masten der Fahrleitung, bekam Kontakt mit den Stromkabeln und verursachte einen Kurzschluss. Die Funken setzten Gebüsch und Wiesland in Brand, später standen auch Bäume in Flammen. Insgesamt brannte eine Fläche von 100 mal 200 Metern.

Schwierige Löscharbeiten

Der Brand war der Polizei am späten Dienstagnachmittag gemeldet worden. Der Rauch stieg vom Boden der weitgehend unbewohnten Rheinschlucht bis ins 150 Meter höher gelegene Dorf Trin hoch. Die Feuerwehren Flims, Trin und Ilanz rückten mit insgesamt sechzig Personen aus.

Da sich der Brandort in schwer zugänglichem Gebiet befindet, mussten Einsatzkräfte und Löschgeräte mit Schienentraktoren der Rhätischen Bahn an den Brandort transportiert werden. Zudem wurden zwei Helikopter für die Löscharbeiten eingesetzt.

Gegen 21 Uhr war der Brand grösstenteils gelöscht. Während der Nacht war eine Brandwache vor Ort. Am Mittwochmorgen wurden noch allfällige Glutnester überwacht. Das betroffene Gebiet ist nicht bewohnt, und es wurde niemand verletzt.

Die Infrastruktur der RhB wurde nicht beschädigt. Der Bahnbetrieb war am Dienstag bis Fahrplanschluss unterbrochen. Es verkehrten Ersatzbusse. (sda)

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