Der deutsche Innenminister Thomas de Maizière hat eine wachsende Gewalt gegen Flüchtlinge beklagt. Die fremdenfeindlichen Übergriffe hätten markant zugenommen, sagte der Politiker in einem Interview.
«Insgesamt gab es in diesem Jahr bereits mehr als 490 Straftaten gegen Asylbewerberunterkünfte», sagte de Maizière den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Zwei Drittel der Tatverdächtigen seien «Bürger aus der Region, die sich bisher nichts zu Schulden kommen liessen».
Der Politiker sagte weiter: «Ich finde diesen Zuwachs an Menschen, die Gewalt anwenden, besorgniserregend.» De Maizière zufolge wird die Gewalt gegen Asylbewerber begleitet von «Hassmails, von Beleidigungen, von einer Gossensprache». Er ergänzt: «Wir müssen darum kämpfen, dass man bestimmte Dinge einfach nicht sagt und tut.»
Ausserdem sage de Maizière, dass sich bisher keine Hinweise bewahrheitet hätten, wonach Terroristen unter den Flüchtlingen nach Deutschland gekommen seien. Nachrichtendienste aus dem Ausland hätten solche Hinweise geliefert. «Wir nehmen all diese Hinweise ernst und gehen ihnen nach», sagte der Innenminister.
(sda/reu/afp)