22.09.2016, 11:2222.09.2016, 11:41
Ungarns Premier Viktor Orban am EU-Gipfel in Bratislava vergangene Woche.Bild: Ronald Zak/AP/KEYSTONE
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban plädiert dafür, mehr als eine Million Flüchtlinge aus Europa abzuschieben und in grosse Flüchtlingslager ausserhalb der EU zu stecken: «Alle, die illegal gekommen sind, sollte man einsammeln und wegbringen.»
«Aber nicht in andere (EU-)Länder, sondern in Gebiete ausserhalb der EU», sagte der rechtskonservative Politiker am Donnerstag dem ungarischen Nachrichtenportal «Origo».
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Ausserhalb der EU sollte man «von bewaffneten EU-Kräften gesicherte, mit EU-Geld finanzierte grosse Flüchtlingslager» errichten, meinte Orban. Die Betroffenen sollten dort Asylanträge stellen können und erst dann weitergelassen werden, wenn sie ein EU-Land aufnehme.
«Bis dahin müssen sie sich aber in den grossen, ausserhalb der EU gelegenen Lagern aufhalten. Es kann eine Insel sein oder irgendein Abschnitt der nordafrikanischen Küste», sagte Orban.
Ungarischer Stacheldraht an der Grenze zu Serbien und Kroatien. Unter der Regierung Orban wird eine harte Linie gegen Flüchtlinge vertreten.Bild: AP/ap
Orban praktiziert in Ungarn eine Politik der Abschottung gegenüber Flüchtlingen. Seit einem Jahr stehen an den Grenzen zu Serbien und Kroatien stacheldrahtbewehrte Zäune. Am 2. Oktober findet auf Initiative der Regierung ein Referendum statt, bei dem die Bürger EU-Quoten zur Verteilung von Asylbewerbern über die Mitgliedsländer ablehnen sollen. (wst/sda/dpa)
Das passierte vor einem Jahr: Ungarn schliesst die Grenzen – und verschärft die Gesetze
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Ungarn schliesst die Grenzen – und verschärft die Gesetze
Ungarische Soldaten bringen Zaunmaterial zur Grenze, um die letzten Lücken zu schliessen.
quelle: epa/mti / balazs mohai
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