International
Wissen

Trotz Überfischung: Jährlich landen 10 Millionen Tonnen tote Fische im Meer

Fischfang
So viele Millionen Tonnen Fische wurden in den letzten 75 Jahren weggekippt. bild: University of british columbia

Trotz Überfischung: 10 Prozent der gefangenen Fische werden tot zurück ins Meer gekippt

27.06.2017, 13:49
Mehr «International»

In den letzten zehn Jahren sind rund zehn Prozent des weltweiten Fischfangs wieder im Meer gelandet. Dies hat eine gemeinsame Untersuchung der University of British Columbia und der University of Western Australia herausgefunden. «In der heutigen Zeit der Nahrungsmittelknappheit ist das eine wichtige Erkenntnis», sagt Dirk Zeller, Hauptautor der Studie in einer Medienmitteilung.

Die 10 Millionen Tonnen Fisch, die jährlich von grossen Fischerei-Konzernen weggekippt werden, setzen sich aus verschiedenen Anteilen zusammen: Beschädigte Fische, zu Kleine, solche die aus der Saison sind oder einfach Beifang, der in den grossen Schleppnetzen landet. Am meisten Fisch wird im Pazifik weggekippt.

Die Studie:
Die Studie wurde von Wissenschaftlern der Initiative «Sea Around Us», einer gemeinsamen Unternehmung der kanadischen Universität in British Columbia und der University of Western Australia, erstellt. Sie ist am 26. Juni im Wissenschaftsjournal «Fish and Fisheries» erschienen und kann hier im Volltext nachgelesen werden. (leo)

«Manchmal fischen grosse Schiffe auch einfach weiter, obwohl sie gar nicht mehr in ihren Kühlerräumen unterbringen können», so Zeller. Die Fischer hofften dabei, dass sie grössere Fische fangen würden und diese teurer verkaufen könnten. Die kleinen Fische landen dann wieder im Meer.

Wissen
AbonnierenAbonnieren

In den 50er-Jahren habe der Anteil der von Bord geworfenen Fische noch fünf Millionen Tonnen betragen. In den 80er-Jahren sei dieser bis zu 18 Millionen Tonnen angewachsen. Erst in den letzten zehn Jahren habe sich der Anteil auf etwa 10 Millionen Tonnen stabilisiert.

Diese Reduktion sei aber nicht nur auf bessere Fangmethoden zurückzuführen. «Die Anteile des ausgemusterten Fisches geht deshalb zurück, weil viele Spezies bereits überfischt wurden. Wenn die Fischfänge allgemein zurückgehen, wird auch weniger weggeworfen», sagt Zeller. (leo)

Rekord: Forscher filmen Fisch in acht Kilometern Tiefe

1 / 6
Rekord: Forscher filmen Fisch in acht Kilometern Tiefe
Bislang unbekannter Fisch aus der Familie der Scheibenbäuche: Das Tier ist einem Forschungsroboter in 8143 Metern Tiefe vor die Linse geschwommen.
quelle: wikipedia
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
so wie so
27.06.2017 14:25registriert Juli 2015
Ich werde nie verstehen, weshalb so etwas toleriert und unterstützt wird. Aber so lange sich die Konsumenten Fischstäbchen in die Pfanne hauen und keinen Gedanken an die Produktion verschwenden, wird das so weiter gehen. Am Tiefkühlregel und der Fischtheke entscheidet dann doch wieder der Preis und seltener die Fangmethode.
362
Melden
Zum Kommentar
3
Messerangreifer verletzt zwei Grundschülerinnen im Elsass

Ein Angreifer hat in Frankreich zwei Grundschülerinnen mit einem Messer leicht verletzt und eine ganze Ortschaft nahe Strassburg in Schrecken versetzt. Nach dem Angriff in Souffelweyersheim wurde ein Tatverdächtiger festgenommen, wie die Polizeipräfektur in der Elsassmetropole mitteilte. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ist er in Polizeigewahrsam. Die beiden Schülerinnen erlitten oberflächliche Schnittverletzungen. Sie kamen in die Kinderabteilung der Universitätsklinik in Strassburg.

Zur Story